Wer rettet die Bücher?

Wer rettet die Bücher?

Die KAB-Pfarrgruppe St. Mariä-Himmelfahrt Bracht wird beim diesjährigen Pfarrfest letztmalig mit dem Bücherstand dabei sein. Bis dahin soll sich jemand finden, der den Bücherbestand übernimmt und diesen damit vor dem Altpapier rettet.

Im Keller der Gesamtschule Brüggen stapelt sich Kiste über Kiste. Darin: Bücher. Vom Kinderbuch, über das alte Geschichtsbuch bis hin zum Roman verbirgt sich hier ein Paradies für Leseratten. Dank einigen Mitgliedern der KAB (Katholische Arbeitnehmerbewegung) Bracht, finden immer mehr Bücher ein Übergangs-Zuhause und werden regelmäßig für Märkte und Veranstaltungen ans Tageslicht geholt. Doch bis zum Keller sind es einige Stufen, Vor- und Nachbereitung der Veranstaltungen kosten Zeit und Kraft und die bisherigen "Hüter der Bücher" werden nicht jünger. Aus diesem Grund muss eine neue Lösung her, bevor die beachtliche Sammlung in der blauen Tonne verschwindet.

Alles begann vor knapp 14 Jahren, als Willi Leven und seinen Kollegen auffiel, wie viele Bücher doch nach Umzügen oder dem obligatorischen "Ausmisten" im Müll landen. "Wir haben also einen Aufruf gestartet und innerhalb kürzester Zeit immer mehr Bücher erhalten", erinnert sich Willi Leven. Mit den gesammelten Werken wird seitdem der Bücherbasar veranstaltet, das eingenommene Geld geht an die Oskar-Romero Schule in El Salvador.Auch auf Veranstaltungen wie dem Dohlenfest oder anderen Feiern in Bracht findet man die Ehrenamtler der KAB mit ihrem Bücherstand.

Die Menge an Büchern wurde mit der Zeit größer und größer. "Das, was wir auf den Veranstaltungen verkauft haben, bekommen wir kurze Zeit später später wieder als neue Spende dazu", berichtet Helmut Bovenkamp von der KAB lachend. Eine schöne Sache, aber auch immer mehr Arbeit und zu wenig Ehrenamtler, die das Ganze stemmen könnten. Von ursprünglich zehn Mitgliedern die sich um die Bücher kümmerten, sind noch vier übrig.

Aus diesem Grund suchen sie nach neuen Lösungen. Die erste könnte eine ebenerdige, trockene und im Idealfall auch noch günstige bis kostenlose Lagerhalle sein, in der die Bücher bleiben können. "Außerdem müssten wir so gut wie immer Zugang zu der Halle haben", ergänzt Willi Leven. So könnten die vier KAB-Mitglieder sich noch eine Weile selber um die Bücher und den Verkauf kümmern. Die zweite Lösung wäre jemand, der sich bereit erklärt, das Ganze ehrenamtlich zu übernehmen.


"Vor jeder Aktion sind das schon so zwei Stunden, die man damit verbringt, die Bücher in einzelne Kategorien zu ordnen. Auch danach, wenn sich alle durch die Bücher gewühlt haben, muss alles geordnet wieder ins Lager gebracht werden", erklärt Helmut Bovenkamp.
Findet sich keine neue Lösung, landen die Bücher auf dem Papiermüll. Viele Bibliotheken oder Schulen wollen und können sich der Bücher aufgrund der Menge und auch teilweise der Themen nicht annehmen. Also, wer rettet die Bücher?

(StadtSpiegel)