Aktionen gegen das Vergessen : Lichterzug gegen das Vergessen
Schiefbahn (kg) Mit einem Lichterzug und weiteren Aktion gegen das Vergessen soll am 9. November den Menschen gedacht werden, die aus Schiefbahn deportiert wurden.
Zeitreise: Am 26. und 27. Oktober 1941 wurde, von Schiefbahn aus über Düsseldorf, die gesamte Familie Kaufmann ins Ghetto Litzmannstadt (Lodz) deportiert. Siegmund (Sally) Kaufmann wurde mit seiner Frau Josefine, geborene Kamp und die vier Kinder Thekla, Elisabeth, Ernst, Friedrich (Fritz) und dem erst vier Jahre alte Enkel Herbert Philipp erst nach Mönchengladbach und dann nach Düsseldorf gebracht. Von dort wurden sie mit einem völlig überfüllten Zug nach Litzmannstadt ins Ghetto gebracht. Siegmund Kaufmann starb schon am 13. Juli mit 64 Jahren unter ungeklärten Umständen im Ghetto. Bis auf Sohn Fritz wurde die gesamte Familie im Vernichtungslager Chelmno (Kulmhof) vergast. Er kehrte 1945 nach Schiefbahn zurück, wanderte aber 1950 mit seiner Frau Mina und Tochter in die USA aus. Er hat seinen Geburtsort in Schiefbahn 1975 noch einmal besucht. Er starb im September 1997 in Las Vegas/Nevada.
Gegen das Vergessen richtet sich daher auch eine Aktion aus der Bildungskooperation zwischen dem St.-Bernhard-Gymnasium dem Stadtarchiv und den Heimat- und Geschichtsfreunden zur Erinnerung an die Reichspogromnacht 1938.
Am Dienstag, 9. November, wird es um 17 Uhr dazu einen einen Lichterzug geben, an dessen Spitze Schüler aus zwei Deutschkursen der EF und dem Literaturkurs der Q1 des St.-Bernhard-Gymnasiums Koffer, als Zeichen für „Vertreibung und Deportation“, von der Mahntafel für die Zerstörung der Schiefbahner Synagoge im Tömp, bis zum zentralen Mahnmal auf dem Gelände des St.-Bernhard-Gymnasiums für die in der Zeit von 1941-1945 ermordeten jüdischen Mitbürger tragen. Am Mahnmal werden dann die Schüler Texte zu den deportierten und ermordeten Menschen verlesen. Zwischen den kurzen Lesungen wird ein Klarinettenspieler der Q1 zwei Klezmermelodien von Giora Feidman spielen.
