1. Willich

Baustellenbesuch durch Bürgermeister Christian Pakusch.

Baustellenbesuch in Anrath : Schnecken, Becken, Kanäle

Baustellenbesuch: Bürgermeister Christian Pakusch macht sich ein Bild von Großbaustelle in Anrath.

Persönlich ein Bild gemacht hat sich dieser Tage Willichs Bürgermeister Christian Pakusch von der Baumaßnahme „Erneuerung der K32 in der OD Anrath“ – und was sich als Titel und auf dem dazugehörigen Baustellenschild noch recht übersichtlich ausmacht, wird in seiner Komplexität vor Ort schnell recht eindrucksvoll, zumal Jochen Thißen und Ralf Nagel vom Abwasserbetrieb im Geschäftsbereich Landschaft und Straßen als zuständige Fachleute Pakusch einen kompletten Überblick verschafften.

Ein wenig der Reihe nach: Der Kreis plante als zuständiger Straßenbaulastträger der Kreisstraße 32 (Hausbroicher- und Fadheider Straße) in Anrath eine Sanierung der Fahrbahn: Willkommene Gelegenheit für den Willicher Abwasserbetrieb, die Trennkanalisation im gesamten Bereich – sowohl baulich sehr schadhaft als auch hydraulisch ausgelastet – zu sanieren. Und da die „zentrale Vorflut für das Anrather Regenwassernetz am Betriebspunkt Klörather Steg“, so die Fachleute, in den letzten Jahren wiederholt bei intensiven Regenereignissen übergelaufen waren (auch die Sickerschächte waren in der Vergangenheit schon häufiger an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit gestoßen, so dass vereinzelt Anwohner das Regenwasser auf die Straße gepumpt hatten) sollte ein weiterer Zufluss dorthin vermieden werden. Also soll das Niederschlagswasser aus dem Gebiet künftig nicht mehr über das Regenwasserkanalisationsnetz zum Regenrückhaltebecken Klörather Steg an der Süchtelner Straße fließen, sondern über eine Hebeanlage zu einer zentralen Versickerungsanlage mit vorgeschaltetem Regenklärbecken geleitet werden, um es dort im Untergrund versickern zu lassen – also gehört der Bau einer Regenwasserbehandlungsanlage zum Gesamtprojekt.  

Das komplette Bauvorhaben wurde als Kooperationsbaumaßnahme mit dem Kreis Viersen, der Stadt Willich, dem Abwasserbetrieb der Stadt Willich und den Stadtwerken geplant, europaweit ausgeschrieben und beauftragt. Konkret werden im Zuge des Kanalbaus 1062 Meter Schmutzwasserkanal und 1076 Meter Regenwasserkanal erneuert - die Vorflutkanäle in der Hausbroicher- und Fadheider Straße werden entsprechen vergrößert und tiefergelegt – was wieder eine Schmutzwasserpumpstation zur Weiterleitung erforderlich macht.

Das Niederschlagswasser wird zu einer ebenfalls zu bauenden Schneckenhebeanlage an der Hausbroicher Straße geführt. Also sind, um das Regenwasser aus dem Regenwasserkanal in die Regenwasserbehandlungsanlage zu heben, in einem Pumpwerk drei Schneckenpumpen vorgesehen, die das Regenwasser in ein Regenklärbecken und danach in ein Regenversickerungsbecken transportieren. Das Schmutzwasser aus dem angrenzenden Wohngebiet wird

in ein Schmutzwasserpumpwerk geführt und von dort mit zwei Tauchpumpen weitergeleitet.

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Schließlich können mittels zwei „Elektroschiebern“ Schneckenpumpwerk und Regenklärbecken „restentleert“ werden; eine Teilentleerung des Regenklärbeckens (Dimensionen: 24 mal sechs Meter, 225 Kubik Volumen) über einen Elektroschieber in das Regenversickerungsbecken (Volumen rund 6400 Kubik) ist ebenfalls vorgesehen – dazu wird unter anderem wegen der Energieversorgung der Anlage eine abnehmereigene zehn kV-Trafostation gebaut – samt einer Netzersatzanlage mit einem Dieselmotor und angeflanschtem Generator.

Aufwändig, klar – und kostenintensiv: Rund 630.000 werden vom Kreis in die Kreisstraße gesteckt, vom Abwasserbetrieb der Stadt Willich 2,8 Millionen in den Kanalbau sowie fast drei Millionen in den Bau der Beckenanlage, von der Stadt noch mal 1,4 Millionen in Nebenanlagen und Stadtstraßen und schließlich von den Stadtwerken Willich eine knappe Million in Versorgungsleitungen. Im November 2021 wurde mit den Arbeiten begonnen, im August 2024 soll – so alles glattgeht und nicht extreme Wetterlagen das Ganze aus dem Zeitplan werfen – alles fertig gestellt sein.

Pakusch zeigte sich von Komplexität und Umfang des Baus beeindruckt – und hofft sehr, dass nach Abschluss der Mammut-Maßnahme für diesen Bereichs Anrath in Sachen Regen- und Abwasser bessere Zeiten anbrechen: „Unser Abwasser betrieb ist jedenfalls proaktiv gut im Sinn der Bürger unterwegs.“