1. Willich

Bürgermeister Christian Pakusch besucht Partnerstadt Smiltene.

Besuch in Smiltene : Anregungen aus Smiltene mitgenommen

Einen kurzen, aber sehr intensiven Besuch hat jetzt Willichs Bürgermeister Christian Pakusch gemeinsam mit Geschäftsbereichsleiter Bernd Hitschler und Pressesprecher Michael Pluschke dem lettischen Smiltene abgestattet – Willichs Partnerstadt im Norden Lettlands, rund 50 Kilometer vom nördlicher gelegenen Estland entfernt.

Dabei nutzten Pakusch und seine Crew die Tatsache, dass eine größere Gruppe des agilen Neersener Deutsch-Lettischen Freundeskreises (DLFK) unter der Ägide von Agnes und Wolfgang Brock ohnehin länger vor Ort war – und man so die Chancen nutzen konnte, gemeinsam neue Kontakte zu knüpfen und alte aufzufrischen. Unter anderem stand in den knapp zwei Tagen vor Ort ein Treffen mit der Stadtspitze der Stadt Smiltene, in der gut 5500 Menschen leben, auf der Agenda. Dabei gab nach der herzlichen Begrüßung durch Bürgermeister Edgars Avotins seine Kollegin Linda Beitika, in der Smiltener Stadtspitze für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig, in Form eines mit Bildern und Fakten angereicherten Vortrags einen Überblick in Sachen Projekte und Entwicklung unter anderem in der sozialen, kulturellen und gewerblichen Infrastruktur. Willichs Bürgermeister beeindruckt: „Schon hier konnte man feststellen, was sich alles in den letzten Jahren in Stadt und Region getan hat – und tut.“

Verschiedene Besuche am zweiten Tag sorgten für weitere Eindrücke: Das Museum Anniòas, das in einem absolut fantastischen Schlosspark liegt und im Kern historische Zeugnisse des Lebens und der beruflichen Tätigkeit von Jâzeps Vîtols, Gründungsrektor des Lettischen Konservatoriums und Komponist (in der Tradition Rimski-Korsakows) belegt, was das erste Ziel. Das Museum ist eingebettet in ein aus der Zeit gefallen scheinendes, morbid-faszinierendes, herrensitzartiges Gebäude inmitten eines Parks, der unter anderem mit weiteren historischen Bauten unterschiedlichen Zustands und diversen Klang-Installationen aufwartet.

Eine völlig autarke, weitläufige und wirklich pittoreske Farm in der zum Verwaltungsbereich Smiltene gehörenden Pfarrei Vireši, mit vereinten Kräften betrieben von der Familie Gavars, war am Nachmittag Ziel der Gruppe: Es gab durchaus ebenso liebevoll wie rustikal vermittelte Eindrücke ins Leben der von und mit Tieren lebenden Familie. Auch Edgars Avotins gab sich mit seiner Frau und seinen beiden Kindern die Ehre – ebenso sein Smiltener Bürgermeister-Vorgänger Gints Kukainis. Unter anderem eine treckerangetriebene Rundfahrt auf einem schlicht-flachen Anhänger zu und durch freilaufende Herden, durch Wälder und Weiden vermittelten der Gruppe einen Eindruck von der Weite und weitgehend unberührt scheinenden Natur dieses Landstrichs.

Am frühen Abend ging es ins Städtchen Ape im gleichnamigen Bezirk, der seit 2021 ebenfalls zu Smiltene gehört; hier schaute man sich unter anderem das Kulturzentrum und ein kleines Zweiraum-Museum an, in dem mit diversen, auch persönlichen Exponaten wirklich liebevoll an das Wirken der lettischen Schriftstellerin Elîna Zâlîte (1898 bis 1955, Gedichtsammlung „Herbstblumen“, Roman „Early rust“) erinnert wird.

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Der Besuch des Smiltener Kulturzentrums rundete den Besuch am nächsten Vormittag vor dem Rückflug der Willicher Stadtdelegation von Riga ab. Pakusch und seine Mitstreiter waren von Dimension und Ausstattung des kombinierten Kultur/Theater/Kino/Sport-Areals wirklich mehr als beeindruckt: Diverse Theaterbühnen unterschiedlicher Größe, Probebühnen, Sport- und Fitnessareale in verschiedenen Dimensionen, ein 3D-Kino – und noch überraschter als von den Angeboten war die Delegation von der Nutzung des Areals, das laut Astrîda Harju, in der Verwaltung für den Bereich Kultur zuständig, wirklich hervorragend angenommen und mit Leben gefüllt wird: Neben diversen Tanz- und Musikformationen nutzen allein elf Theatergruppen aus der Region das Areal regelmäßig für Proben und Aufführungen.

„Ein anstrengender, aber wahnsinnig aufschlussreicher und inspirierender Besuch“, bilanzierte Pakusch nach der Rückkehr aus Lettland: Man könne dem Freundeskreis nur dafür danken, die vielfältigen Kontakte geknüpft und über Jahre belebt zu haben; „die Herzlichkeit und Freundlichkeit, mit der wir in Smiltene von den dort lebenden Menschen überall empfangen und begleitet worden sind, ist sicherlich auch ein Stückweit Folge der Arbeit der Familie Brock und ihres rührigen Vereins.“ Lettland, Riga und speziell Smiltene seien auf alle Fälle nicht nur wegen der beeindruckenden Schönheit und Weite der Landschaft, sondern auch wegen der dort lebenden, positiven und freundlichen Menschen jederzeit eine Reise wert; sehr beeindruckt könne vor allem angesichts der vielen positiven Entwicklungen der Region im infrastrukturellen Bereich sein: „Ich habe durchaus eine Menge von Eindrücken und Anregungen auch für die kommunale Arbeit hier vor Ort in Willich aus Lettland mitgenommen.“

Die nächsten offiziellen Aktivitäten in Sachen Partnerschaft sind ebenfalls schon grob projektiert: Am 6. November wird man pandemieangepasst mit dem DLFK den lettischen Nationalfeiertag begehen, und im Mai nächsten Jahres soll dann der 25. Geburtstag des DLFK in Willich gebührend gefeiert werden.