1. Willich

Feuerwehr und Stadt warnen vor betreten von vereisten Seen.

Das Eis auf den Seen ist nicht tragfähig. Betreten verboten! : Verboten – und lebensgefährlich

Eisflächen locken, das Betreten ist aber nicht „aus Spaß“ verboten…

Nicht nur Corona-bedingt ist die Stimmung in Deutschland derzeit eher im Keller – auch das Wetter spielt mit: Dauerfrost, Schnee und eisige Temperaturen. Immerhin: Für Home-Schooling-gebeutelte Kinder und Home-Office-genervte Eltern eine willkommene Abwechslung. Doch Stadtverwaltung und Feuerwehr raten zur Vorsicht, wenn es darum geht, rutschige Eisflächen zu erkunden. Warn- und Verbotsschilder sowie Zäune an Seen, Tümpeln und anderen Gewässern sollten auf keinen Fall ignoriert werden.

Die Verbote werden nämlich nicht zufällig oder von notorischen Spaßbremsen ausgesprochen: Es besteht unter Umständen Lebensgefahr. Denn es kommt immer wieder vor, dass das Eis für Schlittschuhläufer oder Fußgänger nicht dick genug ist, um sie zu tragen. Eisflächen sind nämlich erst ab etwa 15 Zentimeter durchgängiger Dicke tragfähig, und selbst bei 40 Zentimetern kann es im Gewässer Stellen geben, die eben nicht tragfähig sind. Laien können dies in der Regel nicht erkennen. Trotzdem ziehen Eisflächen Kinder und Erwachsene nachgerade magisch an. So kommt es Jahr für Jahr zu teilweise tödlichen Unfällen, weil Menschen ins Eis einbrechen.

Im Ernstfall ist Eile geboten! Die sofort einsetzende Unterkühlung verhindert meist, dass die eingebrochene Person sich selbstständig aus ihrer Notlage befreien kann. Darum ist schnelles Handeln überlebenswichtig. Als erstes muss Hilfe über die 112 gerufen werden. Als nächstes sollte man versuchen, dem Eingebrochenen mit einem Stock oder einer Jacke etwas zum Festhalten zu geben. Wenn das Eis knistert und knackt, Risse aufweist oder schallweise Wasser auf die Oberfläche tritt: Nicht betreten! Wenn Sie bereits auf dem Eis sind: Flach hinlegen, um das Gewicht auf eine größere Fläche zu verteilen und mit möglichst mit wenig ruckartigen Bewegungen in Richtung Ufer „robben“. Und dann heißt es, so schwer es fällt, auf die Rettungskräfte zu warten. Die Experten warnen davor, sich selbst mit überhasteten Rettungsaktionen in Gefahr zu bringen.

Und abgesehen von den Gefahren in Sachen Eis: der „Wekelner See“, ebenfalls aktuell ein beliebtes „Eisziel“, wurde als Retentionsraum, als Rückhaltebereich zur Regulierung der Floeth angelegt und bietet mit seiner Umfeldgestaltung einen Rückzugsraum für Vögel, Amphibien und Insekten. Die sind derzeit teilweise im Winterschlaf und in Winterstarre – und schon deshalb ist zum Schutz der Tiere, aber auch der Pflanzen das Betreten des eingezäunten Bereiches ausdrücklich verboten.