1. Willich

Im letzten Jahr weniger Unfälle mit Radfahrern.

Verkehrsstatistik 2020 vorgestellt : Unfallzahlen sind rückläufig

Die Polizei im Kreis Viersen hat die Verkehrsunfallentwicklung 2020 vorgestellt.

„Die Zahl der verunglückten Kinder und besonders die der Rad fahrenden Kinder ist insgesamt deutlich gesunken.“ Landrat Dr. Andreas Coenen zieht ein positives Resümee aus der Entwicklung des Unfalllagebildes des vergangenen Jahres. „Auf der anderen Seite kann ich mich nicht darüber freuen, wenn wir im Kreis Viersen sechs tote Radfahrer beklagen müssen“, so Dr. Coenen weiter. Der Abteilungsleiter der Polizei, Dietmar Maus, unterstreicht dies: „Jeder Unfall mit Toten und Verletzten ist ein Unfall zu viel. Durch einen Unfall und seine Folgen sind - so Untersuchungen - im Schnitt 100 Menschen im sozialen Nahbereich der Beteiligten betroffen. Es lohnt sich also, dieses Leid nach Möglichkeit zu verhindern.“ Neben repressiven Maßnahmen erweiterte die Kreispolizei vor allem bei den Senioren die Präventionsarbeit. „Denn wir müssen feststellen, dass immer mehr Senioren ein Pedelec nutzen. Vermutlich unterschätzen viele das andere Fahr- und Bremsverhalten ihres Gefährts im Vergleich zum Fahrrad und verunglücken deshalb mit ihrem Pedelec. Die Entwicklung im Jahr 2020 haben wir zum Anlass genommen, gemeinsam mit der Volkshochschule Viersen ein Seminar zum sicheren Pedelec-Fahren für Senioren anzubieten, das sehr gut angenommen wurde. Leider bremst uns hier derzeit auch die Pandemie ein wenig aus, aber sobald die Corona-Lage es wieder zulässt, werden wir unsere Seminarangebote wiederaufnehmen.“

Verringerte sich die Zahl der verletzten Rad-Fahrenden insgesamt, so stieg aber die Zahl der verletzten Pedelec-Fahrenden an. Die Verkehrsunfallentwicklung im Jahr 2020 ist stark durch die Pandemie geprägt: Durch die Lock-Down-Zeiten war viel weniger Verkehr auf den Straßen, was naturgemäß auch die Anzahl der Verkehrsunfälle beeinflusst hat.

Die Anzahl aller Verkehrsunfälle verringerte sich um über elf Prozent. Die Anzahl von Unfällen mit Verletzten oder Getöteten ging um 9,6 Prozent zurück, die Anzahl der verunglückten oder getöteten Menschen sank um 7,2 Prozent.

Die Kreispolizei hat sich auch für das Jahr 2021 die Verringerung der Unfälle unter Beteiligung von Rad- und Pedelec-Fahrenden auf die Fahne geschrieben. „Denn wir stellen fest, dass bei 45,1 Prozent aller 333 Radfahrunfälle mit Personenschaden die verunglückten Radfahrenden die Ursache selber gesetzt haben. Deswegen steht auch das richtige Verhalten von Radfahrenden im Fokus der Verkehrssicherheitsarbeit.“ Landrat Dr. Andreas Coenen betont: „An oberster Stelle steht für alle: gegenseitige Rücksichtnahme, vorausschauendes Fahren, das Achten der Verkehrsregeln und der besondere Schutz der schwächeren Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer. Dies verhindert Unfälle und damit auch Leid für alle Beteiligten.“