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Kämmerer Raimund Berg hat den Haushalt 2022 vorgestellt.

Haushaltsplanentwurf 2022 : Willich investiert 37 Millionen

Am Mittwochabend hat Kämmerer Raimund Berg dem Stadtrat den Haushaltsentwurf 2022 vorgestellt.

Trotz eines Corona-Schadens von über 40 Millionen Euro will die Stadt ein Volumen von 37 Millionen Euro in Kitas, Schulen und in das Freizeitbad De Bütt investieren. Das sei dringend nötig und eine Investition in die Zukunft, wie Stadtkämmerer Raimund Berg am Mittwoch erklärte. „Die Corona-Pandemie hat uns schwer getroffen“, sagt er. Für die Jahre 2020 und 2021 mit einem Verlust von über 17,8 Millionen Euro, für das Jahr 2022 rechnet er mit einer Verlustsumme von zwölf Millionen Euro. Der Bund habe - anders als vom Kämmerer erwartet und vom Bund versprochen - gerade mal 3,7 Millionen Euro erstattet. Auch die fehlenden Gewerbesteuereinnahmen - bedingt durch Corona  - schlagen mit 20 Millionen Euro zu buche.

Trotz dieser hohen Verluste konnte Kämmerer Berg den Etat-Entwurf mit einem Plus von immerhin knapp 780000 Euro abschließen. „Was jetzt noch positiv klingt, wird in den kommenden Jahren schwierig sein umzusetzen“, prognostiziert er. Auch jetzt sei nicht viel Luft für politische Gestaltung gegeben.

Für 2023 rechnet der Kämmerer noch mit einem kleinen Plus - danach wird es schwierig. Für die beiden Folgejahre 2024 und 2025 rechnet der Kämmerer eher mit einem Minus von je knapp vier Millionen Euro. Auf den Haushalt hat sich dabei auch die fortschreitende Digitalisierung ausgewirkt - sowohl was  den Fortschritt in Schulen betrifft als auch die Digitalisierung innerhalb der Verwaltung. „Das gehört für uns aber zum Bürgerservice dazu. Da können wir nicht hinten anstehen“, sagt der Kämmerer. Zwar habe es für die Digitalisierung Förderprogramme vom Land gegeben, aber die habe die Stadt komplett ausgeschöpft. „Wir nutzen alle Möglichkeiten, die uns gegeben sind. Alles was rechtlich zulässig ist, wollen wir auch digital anbieten können“, sagt er.

Jetzt ist der zukünftige Plan die Netto-Neuverschuldung ab 2026 auf null zu setzen. Der Plan ist, die teuren und kurzfristigen Liquiditätskredite von aktuell 40 Millionen Euro bis 2025 auf eine einstellige Summer zu reduzieren.

Trotz der aktuellen Situation und der Pläne für die Zukunft will die Stadt investieren - und nicht zu knapp. 37 Millionen Euro sollen es sein. Davon alleine 22,15 Millionen in Baumaßnahmen und acht Millionen in Gebäude und Grundstücke. Konkret nennt Kämmerer Raimund Berg hier beispielsweise den Kita-Bereich, Grundschulen oder auch das Freizeitbad De Bütt. „Der Neubau der Kita Traumland für knapp fünf Millionen Euro oder der Erweiterungsbau an der Vinhoven-Schule in Neersen für 2,8 Millionen sind wichtige Investitionen“, erklärt er. Das Freizeitbad müsste technisch auf den neuesten Stand gebracht werden. „Die Technik ist 25 Jahre alt“, weiß der Kämmerer. Hier will er bis 2026 mindestens sechs Millionen Euro in neue Luft-, Wärme- und Wassertechnik stecken. „Das wird den Badbetrieb teilweise einschränken, aber es ist eben auch eine wichtige Investition“, so Berg.