1. Willich

Kriminalitätsstatistik für den Kreis Viersen vorgestellt.

Kriminalitätsstatistik : Gesamtkriminalität gestiegen

Am Dienstag dieser Woche hat die Polizei Viersen die Kriminalitätsstatistik für den Kreis vorgestellt. Insgesamt wurden 18.956 Straftaten in 2022 verzeichnet. Die Aufklärungsquote liegt bei 55,2 Prozent.

„Im Kreis Viersen lebt man sicher“, bringt es Polizeidirektor Dietmar Maus gleich zu Anfang auf den Punkt. Zwar sei die Gesamtkriminalität gestiegen (+10,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr), die Aufklärungsquote war mit 55,2 Prozent (2021 bei 58,3 Prozent) leicht rückläufig, trotzdem stände man vor allem im Landesvergleich  gut da. In NRW sei die Kriminalität um 13,71 Prozent gestiegen. „Im Fünfjahresvergleich und auch im Vergleich mit dem Landesschnitt von 52 Prozent kann die Aufklärungsquote im Kreis Viersen für das Jahr 2022 dennoch positiv bewertet werden“, so der Polizeidirektor weiter. Von den knapp 19.000 Straftaten wurden 10.464 aufgeklärt, 8.604 Tatverdächtige konnten ermittelt werden. Den Anstieg der Kriminalität führen die beiden Polizisten auf verschiedene Punkte zurück. Beendigung der Coronamaßnahmen, Inflation, der Ukrainekrieg. „In Zeiten von Corona waren viele Menschen Zuhause, das hat es gerade Einbrechern schwer gemacht. Jetzt herrscht wieder eine gewisse Normalität. Eine neue Chance für Kriminelle. Auch die Inflation treibt die Menschen oft in kriminelle Situationen“, äußert Mark Borsch, stellvertretender Leiter der Direktion Kriminalität, seine Vermutung zum Anstieg der Kriminalität. Gerade die Einbruchzahlen für die Städte Willich und Viersen würden das belegen. In der Gesamtbetrachtung sind Viersen mit 25,96 Prozent und Willich mit 22,37 Prozent am höchsten mit Wohnungseinbrüchen belastet. Insgesamt liege die Zahl der Einbrüche bei 389, davon blieb es in 173 Fällen bei versuchten Einbrüchen. „Die Zahl der Wohnungseinbrüche nimmt ab“, so Maus. „Wir haben den niedrigsten Wert der letzten fünf Jahre“, ergänzt er. Die hohe Versuchsquote  von 44,48 Prozent sei ein deutliches Zeichen einer gelungenen polizeilichen Präventionsarbeit sowohl im Bereich baulicher als auch technischer Sicherung der Wohnungen und Häuser.

Erfreuliche Zahlen gab es auch im Bereich der Gewaltdelikte. Zwar gab es auch hier mit 685 erfassten Fällen einen Anstieg, dafür liegt aber auch die Aufklärungsquote bei stolzen 84,38 Prozent.

Zugenommen haben auch die Diebstahlsdelikte in 2022. Im Fokus der Kriminellen lagen vor allem Fahrräder und Autos. „Fahrräder sind mittlerweile teuer - also ein begehrtes Ziel für Kriminelle. Gerade E-Bikes mit ihren teuren Akkus sind besondere Ziele“, sagt Mark Brosch. Gleiches gilt für Diebstahl aus Kfz. Navi-Systeme oder Radios ließen sich leicht zu Geld umsetzen. Weitern hin hoch, trotz eines leichten Rückgangs von fünf Prozent, seien die Rauschgiftdelikte. „Wir leben im grenznahen Raum zu Holland“, so Brosch. Mit 95,7 Prozent sei die Aufklärungsquote aber hier auf einem sehr hohen Niveau.

Schwierig ist es für die Polizei im Bereich der Vermögens- und Fälschungsdelikte sowie der Betrugsdelikte. „Hier haben wir einen leichten Anstieg von 8,17 Prozent zu verzeichnen, bei den Betrugsstraftaten sogar 20,74 Prozent. Stichworte hier seien die vermeintlich falschen Mitarbeiter der Stadtwerke, der Polizei, der Enkeltrick und ganz neu die Masche mit der betrügerischen WhatsApp- oder SMS-Nachricht“, weiß Polizeidirektor Maus. Hier habe sich das Täterverhalten total geändert. „Sie agieren aus der Anonymität des Internets heraus - gerade ältere Menschen sind hier gefährdet.“ Im Bericht ist dies unter „Straftaten zum Nachteil älterer Menschen“ erfasst. Von insgesamt 273 Straftaten blieb es immerhin nur bei 229 Versuchen. „Trotzdem: Jede Straftat ist eine zu viel. Und jedes Mal ist es ein subjektives Empfinden. Das Opfer eines Wohnungseinbruches ist genau so belastet, wie Opfer eines Betruges“; so Maus weiter.

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Positives gab es abschließend auch im Bereich Vergewaltigung und sexueller Nötigung zu berichten. Im Bereich Vergewaltigung wurden 94 Prozent der Fälle aufgeklärt, im Bereich sexuelle Nötigung gab es eine Aufklärung von 100 Prozent.