: 200 Meter hohe Windräder!

Viele Bürger von Anrath, Süchteln Hagen und Vorst sind außer sich. Insbesondere die direkt betroffenen Anwohner an den Ortsrändern.

Hinter verschlossenen Türen und unter Umgehung des Planungsausschusses des Kreises Viersen hat der Tönisvorster Bürgermeisters Thomas Goßen die Genehmigung für die Errichtung zweier gigantischer 200 Meter hoher Megawatt-Windkraftanlagen erteilt.

Besonders kritisiert wird von den Betroffenen die Tatsache, dass sie erst fünf Monate nach Zustimmung der Planungserteilung von diesem Bauvorhaben aus der Zeitung erfahren haben. Dies schürt natürlich bei vielen den Argwohn, dass hier privatwirtschaftliche Interessen gezielt durchgesetzt werden sollen. Insbesondere weil nach der rechtskräftigen Landesbestimmung ab dem 18. April der Mindestabstand von Windrädern zu Wohngebäuden mindestens 1 500 Meter betragen soll.

Zwei 200 Meter hohe Windkraftanlagen zu errichten, die in der Regel nur Offshore – also am Meer – betrieben werden, erscheint im heimischen Umfeld mit einer relativ dichten Besiedelung und im direkten Umfeld zweier Renaturierungsgebiete (eins davon entlang des Flöthbachs) schlicht unsinnig zu sein. Zumal es ausreichend geeignete Flächen mit geringerer Besiedlung in NRW und auch im Kreis Viersen gibt.

Nach Meinung der Betroffenen könne es hier nur zwei Nutznießer geben: den Energieanbieter und den Landwirt, der vermutlich für den Verkauf, beziehungsweise für die Verpachtung des Grundstückes ein Vielfaches des normalen Quadratmeterpreises für Wiesen-Ackerland Gegend aufrufen kann.

Demgegenüber steht die Verschandelung des gewachsenen Landschaftbildes mit niedriger Bebauung der Ortsarchitektur und die Zerstörung des Lebensraumes von Fledermäusen und artenbedrohten Wasser- und Greifvögeln. Und natürlich: der Abstand zur Wohnbebauung, der mit Beschluss der Landesregierung ab dem 18. April als nicht mehr ausreichend angesehen wird.