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Schüler des LMG gewinnen Preis beim Wettbewerb „Español-móvil“: Kampf gegen Vorurteile

Schüler des LMG gewinnen Preis beim Wettbewerb „Español-móvil“ : Kampf gegen Vorurteile

"Eigentlich hatten wir jegliche Hoffnung auf einen Preis aufgegeben", sagt Luca Schreurs. Im Winter hat der Elftklässler des Lise-Meitner-Gymnasiums mit zwei Mitschülern im Rahmen des Wettbewerbs "Español-móvil" ("Spanisch-mobil") einen Kurzfilm gedreht und ihn an die Organisatoren von der spanischen Botschaft geschickt.

Diese ließen lange nichts von sich hören, ehe die Schüler jetzt eine überraschende Mitteilung erreichte. Die Jury der Botschaft hat ihren Film mit dem Sonderpreis "Im Kampf gegen Vorurteile" ausgezeichnet.

Die Anrather haben sich bei dem Wettbewerb gegen über 100 Beiträge von anderen Schulen durchgesetzt. Das diesjährige Motto des Wettbewerbs lautete: "Somos Europa. Encentros Hispánicos" ( "Wir sind Europa. Spanische Begegnungen").

Für den Dreh der Videos gab es strenge Voraussetzungen. "Die Filme dürfen maximal drei Minuten lang sein, sollen mit einer Handykamera gedreht werden und müssen komplett in spanischer Sprache sein", sagt der betreuende Lehrer André Dehez.

Lange hat er mit seinen Schülern eine passende Handlung für den Film gesucht. "Letztendlich haben wir die häufig verbreiteten Vorurteile über Deutsche zum Thema des Films gemacht", berichtet Schüler Jannis Heuer: "In dem Video erzählen wir die Geschichte des Spaniers Pablo, der zum ersten Mal nach Deutschland kommt und verschiedene Alltagssituationen erlebt." Dabei stellen die Schüler Pablos Vorstellungen und die Realität gegenüber. Erst wurde jede Szene entsprechend Pablos Vorurteilen gedreht. Dann haben die Schüler dargestellt, was Pablo tatsächlich in Deutschland erlebt.

Luca spielt im Film den spanischen Jugendlichen. Während der Dreharbeiten hat er erkannt, dass es eine Herausforderung ist, eine andere Kultur zu verkörpern: "Gesten sind ein wichtiger Aspekt. Die sind im Spanischen wichtiger als im Deutschen, wo die Sprache entscheidend ist." Die erste Szene des Films spielt am Anrather Bahnhof. "Dort haben wir Pablos Ankunft gedreht", sagt Schülerin Luisa Peters: "In seiner Vorstellung sind die Deutschen streng und pünktlich. In Wirklichkeit erwarten ihn am Bahnsteig fröhliche Menschen."

Dehez bestätigt, dass einige Spanier solche Vorurteile haben: "Viele glauben die Deutschen seien cabezas cuadradas, also Quadratschädel, die nicht über den Tellerrand blicken."

(Report Anzeigenblatt)