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Willichs Bügermeister sprach mit Stadtwerke-Geschäftsführer

Interview : „In der Kälte nicht allein“

Gasmangellage, Gasumlage, rapide steigende Preise an allen Fronten – die Verunsicherung der Bürger ist groß. Was auch bei Bürgermeister Christian Pakusch landet. Der sprach – quasi stellvertretend für die Bürger – mit dem Fachmann Tafil Pufja, Geschäftsführer der Willicher Stadtwerke, über Situation und Perspektiven

Pakusch: Was kann ich meinen Bürgern, können Sie Ihren Kunden derzeit seriös raten, Herr Pufja?

Pufja: Ganz ehrlich und offen muss man einfach festhalten, dass aktuell wirklich niemand die Entwicklung sicher einschätzen oder auch Langzeit-Verträge seriös kalkulieren kann. Festhalten kann man aber, dass unsere „Grundversorgung Gas“ der Stadtwerke derzeit unbestritten für unsere Kunden das günstigste und flexibelste Angebot ist: Unsere Gas-Grundversorgung mit einem aktuellen Verbrauchspreis von 16,46 Cent pro Kilowattstunde ist derzeit der günstigste Tarif im gesamten Versorgungsgebiet. Klare Kante: Die Preissituation an den Energiemärkten in Deutschland ist nicht gut. Wir als Unternehmen müssen hier viel Aufklärungsarbeit leisten, damit Kunden das nachvollziehen können. Und die neuen Umlagen leiten die Stadtwerke Willich komplett an den Staat weiter.

Das heißt auch, dass man derzeit sehr situativ entscheiden sollte?

Richtig. Sobald wieder mehr Planungssicherheit vorhanden sein wird, wird es auch wieder günstigere Laufzeitverträge geben. Das ist für unsere Kunden bei aller aktuellen Unsicherheit besser und günstiger, als sich jetzt zu hohen Preisen lange zu binden! Das wäre nicht unsere Empfehlung.

Gute Nachrichten sind derzeit in Sachen Preisentwicklung eher Mangelware…

Als gute Nachricht können wir aber sicher festhalten, dass fast jeder zweite Haushalt in Willich einen bis in den Herbst 2023 laufenden Gasvertrag mit einem noch günstigen Arbeitspreis hat – diese Kunden haben sich rechtzeitig für einen guten Vertrag bei uns entschieden.

Ist die Versorgung der Willicher Bürger mit Gas denn im Winter gesichert?

Seriös kann das keiner sagen. Hierfür müssen bestimmte Vorrausetzungen gegeben sein: keine weiteren Reduzierungen von Gaslieferungen, Gasspeicherfüllstand im November bei 95 Prozent und ein milder Winter hilft hier auch. Das Gebot der Stunde ist Energiesparen! Unsere wichtigste Aufgabe als Versorger sehen wir in der zuverlässigen Versorgung der Willicher Bürger mit Energie. Ohne Wenn oder Aber. Und deshalb springen wir auch in die Bresche, wenn andere Energieunternehmen plötzlich ausfallen. Da sind wir beim Bürger im Wort.

Und bei aller Unsicherheit ein Blick in die Zukunft?

Die aktuellen Krisen zeigen deutlich, dass man für Eventualitäten gewappnet sein muss, aber auch unabhängiger von einzelnen Lieferanten und Energiearten, breiter aufgestellt, variabler werden muss. Da sind wir als Stadtwerke gut unterwegs: Unsere Projekte zielen in Richtung Zukunftsfähigkeit, Generationengerechtigkeit. Stichworte Umrüstung von Wärmegebieten auf Wärmepumpentechnologie, die Ausstattung städtischer Quartiere mit zukunftsfähigen Technologien, Stichwort „kalte Nahwärme“, Initiative Klimaschutz, Ausbau der E-Lade-Infrastruktur, klimaneutrale Energiegewinnung durch unser Angebot „EnergieDach“, Förderprogramme und Energieberatung.

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Was aber jetzt kurzfristig den Bürgern nicht wirklich die Sorge vor den Kosten des Winters nimmt…

Wir lassen niemanden im Regen stehen – oder genauer in der Kälte allein sitzen. Versprochen: Zu unserem Verständnis von Daseinsvorsorge gehört auch, dass wir uns um die Bürgerinnen und Bürger kümmern, denen die Preissteigerungen große Sorge bereiten. Selbstverständlich beliefern wir sie weiter mit Energie; wir werden abwarten, wie die konkreten Hilfspakete aus Berlin aussehen, und – so nötig – im Einzelfall gemeinsam nach Lösungen bei finanziellen Engpässen suchen. Das Team der Stadtwerke hilft bei der Energieberatung, Energieeffizienzmaßnahmen wie der neuen Heizung, aber auch wenn es um die Beratung des Vertrages geht. Viele Kunden kommen in unser Kundencenter und lassen sich beraten – oft hilft es auch die Abschläge zu erhöhen, um nicht überrascht zu werden.