1. Willich

Neues Neersener Feuerwehrgerätehaus nimmt Gestalt an

Feuerwehrgerätehaus auf Zielgerade : Neues Zuhause für Blauröcke

Es wächst und wächst, nimmt zunehmend Gestalt an – und inzwischen kann man kurz nach dem Richtfest aus schon einen Eindruck vom endgültigen Aussehen bekommen: Das Feuerwehrgerätehaus für den Löschzug Neersen, gelegen am ziemlichen Ende der Virmondstraße mit der Hausnummer 115, ist auf die Zielgrade eingebogen – die zeitlich freilich erst am Ende des Jahres liegt.

Im neuen Bau wird einiges untergebracht: Neben vier Stellplätzen für die Feuerwehr, zwei für die Jugendwehr und einer Waschhalle gibt es einen zweigeschossigen Sozialtrakt mit Umkleiden, sanitären Anlagen, Werkstatt, Lagerräumen, Besprechungsraum, Schulungsräumen sowie Büros des Löschzugführers, des Einsatzleiters und des Leiters der Jugendwehr – und eine Dachterrasse.

Das Ganze wird rund 4,7 Millionen Euro kosten. Einnahmen können gegengerechnet werden, weil das Areal der alten Niersplank-Standorte der Feuerwehr und des Bauhofs (jetzt in Münchheide Zuhause) für seniorengerechtes, zentrumsnahes Wohnen vermarktet. Apropos: Im hinteren Areal des Grundstücks werden Neersener Firmen unterkommen. Das Gelände war bis in die 50er-Jahre das Zuhause einer Hutmacherei, zuletzt waren rund zehn kleinere Firmen dort zu finden – und bei Freilegung des Areals ein massiver Altlastenschaden als Vermächtnis einer ehemaligen Wäscherei. Das belastete Material wurde selbstredend fachgerecht entsorgt.

Wie der komplette Neersener Löschzug freut sich auch Stadt-Wehrführer Thomas Metzer sehr auf das neue „Zuhause“ der Kameraden. Wie Bürgermeister Christian Pakusch („Das Team muss hier gerne sein, sich hier wohlfühlen können“), der beim Richtfest den Richtspruch übernommen hatte, hält auch er jeden investierten Euro für gut angelegt: „So ein Gerätehaus ist nicht nur ein funktioneller Nutzbau, sondern im besten Fall eben auch ein zweites Zuhause für die ehrenamtlich arbeitenden Männer der Freiwilligen Feuerwehr.“

Zumal Metzer angesichts des unbestreitbaren Klimawandels eine steigende Anzahl von Einsätzen auf alle Wehren zukommen sieht: „Die Arbeit für die Wehr wird nicht weniger.“ Eine Sichtweise, die der Neersener Löschzugführer Lars Pazdior, der den neuen Standort für optimal hält, ergänzte: Aus Neersen würden bei entsprechendem Bedarf auch stadtweit und in den Kreis hinein Einsätze gefahren. Außerdem rücke die Wehr nur noch knapp zu einem Drittel aller Fälle zum Löschen aus, die Einsätze in Sachen Technischer Hilfeleistung nach Starkregenereignissen oder Orkanen und ähnlichem nehmen im Verhältnis immer mehr zu.