1. Willich

Tafel Willich in der neuen Ausgabestelle im Moltkedorf.

Tafel Willich : Den Menschen vor Ort helfen

Schweißtreibender Job am Mittwochnachmittag im Moltkedorf. Bei Temperaturen weit über 30 Grad werden Lebensmittel von der Tafel an die Menschen im Moltkedorf ausgegeben. Auch der Bürgermeister hat mit angepackt.

Mittwochnachmittag um 14.30 Uhr. Es ist heiß - sehr heiß. Vor dem weißen Zelt auf einer ausgetrockneten Wiese auf dem Gelände des Moltkedorfes versammeln sich Menschen. Sie warten auf Lebensmittel - genau hier zum zweiten Mal.

Es ist das zweite Mal, dass die Tafel Willich im Moltkedorf Lebensmittel an bedürftige Menschen ausgibt. Mit Hilfe der Stadt wurde vor Ort ein großes weißes Zelt aufgestellt - fest installiert wird es zukünftig eine weitere Lebensmittelausgabestelle der Tafel sein. „... solange es eben dauert“, sagt Klaus-Dieter Zober, stellvertretender Vorsitzender der Willicher Tafel. Aktuell ist der Zulauf groß. „Wir versorgen hier 60 Menschen, die sich hier ihre Lebensmittel für die Familien holen“, erklärt Klaus-Dieter Zober weiter.

Das Zelt - diesmal ist es an beiden Seiten offen. Nicht nur wegen der Hitze und dem erhofften „Lüftchen“, das vielleicht für etwas Abkühlung sorgen könnte, nein - an beiden Seiten sind Tische aufgestellt. Hier wird nicht nur nochmals die Bedürftigkeit der Menschen überprüft, die dies mit einer Karte von der Tafel legitmieren können, sondern hier werden auch die Lebensmittel ausgegeben.

Teilweise ist es hektisch. „Wir müssen uns hier noch ein wenig einfinden“, sagt Zober. Tatsächlich sind es aber die unterschiedlichen Mentalitäten und vor allem die Sprachbarrieren, die vieles nicht einfacher machen. Wenige sprechen englisch, manche nur gebrochen, kaum einer spricht deutsch. Ein eigens hinzugezogener Dolmetscher hilft wo es eben geht.

„Trotzdem sind wir froh über die neue Ausgabestelle. Es ist natürlich mehr Arbeit für uns, aber viel einfacher für die Menschen, die von hier aus jetzt nicht mehr weiter die anderen Ausgabestellen anreisen müssen“, erklärt Klaus-Dieter Zober weiter. Und er ist sich sicher: „Die Lebensmittel gehen alle weg - zumindest bleiben wir solange, bis alle versorgt sind.“ Was an Lebensmitteln übrig bleibt, geht zurück in die Zentrale der Tafel an die Fellerhöfe.

Und es dauert auch nicht lange, bis der erste Tafeltransporter kommt und bereits leere Boxen einlädt. „Aktuell sind wir hier mit sieben Ehrenamtlern - zukünftig werden es aber fünf Mitarbeiter sein, die sich hier um die Ausgabe kümmern.“

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Einer, der diesen Mittwoch erstmalig dabei ist und unterstützend hilft, ist Bürgermeister Christian Pakusch. „Mir war wichtig, mir ein eigenes Bild hier vor Ort zu machen und mit anzupacken. Dafür habe ich mir die Zeit genommen“, so der Bürgermeister. „Außerdem“, sagt Pakusch, „habe das auch was mit der Wertschätzung der Arbeit der Tafel zu tun.“

Viel Zeit für Erklärungen hat er nicht - in der einen Hand eine Tüte, in der anderen zückt er gerade ein Laib Brot aus der Kiste, um es einer Frau zu geben, die mit zwei Kindern zur Ausgabestelle gekommen ist.

„Wir haben hier nur gute Waren - also nichts was schlecht oder verdorben ist“, weiß Zober. Dafür sorgt ein Team von Ehrenamtlern, die schon in den frühen Morgenstunden die Lebensmittel kontrollieren. Brot, Obst, Gemüse, Milchwaren - es ist alles da.... und nach circa zwei Stunden auch schon wieder weg.

„Im Grunde sind wir eineinhalb bis zwei Stunden hier, dann sind die Menschen hier versorgt“, erzählt Klaus-Dieter Zober - für ihn und für alle anderen Mithelfer immer wieder ein gutes Gefühl.