Willkommen in Bösinghoven

Willkommen in Bösinghoven

24 Flüchtlinge aus Syrien sind nun im ehemaligen Kiga 71 in Bösinghoven eingezogen. Zuvor waren sie bereits in Büderich und Lank-Latum untergebracht. Der Bürgerverein organisierte einen Willkommensabend, damit sich Flüchtlinge, freiwillige Helfer und Ehrenamtler im lockeren Beisammensein kennen lernen konnten.

Auch Bettina Scholten und Thomas Gnaß vom Fachbereich Soziale Hilfen der Stadt besuchten die Veranstaltung und freuten sich über das Engagement der Bösinghovener. Auf Englisch begrüßte Gerd Büttner die Neuankömmlinge. „Es ist in Deutschland ein schöner Brauch, mit neuen Nachbarn bei einem Fest zusammen zu kommen und sich kennen zu lernen.“ Nach einigen weiteren Informationen eröffnete er das Buffet. Schnell kam man beim gegenseitigen Salatreichen und Brotschneiden miteinander ins Gespräch. Fleißige Helfer hatten viele verschiedene Speisen vorbereitet, vor allem orientalische Spezialitäten. Natürlich alles ohne „Pork“, wie Gerd Büttner übersetzte, also ohne Schweinefleisch. Fast weggeputzt waren die gefüllten Rindfleischfrikadellen am Ende genau so wie Salate, orientalischer Couscous und Fladenbrot. Alt- und Neubösinghovener standen zusammen an Stehtischen, unterhielten sich, teilweise mit Händen und Füßen. Stets dabei, das Smartphone, das dank praktischer Übersetzungsprogramme wichtige Wörter übersetzt. Fotos aus der Heimat wurden gezeigt, erste Gespräche über die Flucht nach Europa geführt und natürlich über die Zeit in Meerbusch gesprochen. Dem Bürgerverein sei diese Zusammenkunft sehr wichtig, sagt Hubert Kräling. Er ist Koordinator für die Flüchtlinge in Bösinghoven. „Wir möchten, dass sich die Flüchtlinge in unserem Dorf wohlfühlen. Ein geregelter Tagesablauf mit vielen Angeboten hilft da sehr“, ergänzt er. Es sollen gute Beziehungen für die Zukunft geschaffen werden. In einer Liste konnte sich dann jeder Neubürger namentlich eintragen und seine Interessensgebiete ankreuzen. Logisch, dass es die meisten Kreuze bei Fußball und Deutschunterricht gab. Damit die Sprachbarriere schnell kleiner wird, wird der Verein Sprachkurse anbieten. Sieben Ehrenamtliche engagieren sich im Bereich Sprache. Eine von ihnen ist Ina Haslach. Sie studiert Deutsch auf Lehramt und leistet gerne den freiwilligen Dienst: „Ich möchte zur Integration beitragen“, sagt sie. Insgesamt zählen etwa 20 Leute zu den freiwilligen Helfern. Neben dem Sprachunterricht sind noch weitere Freizeitaktivitäten geplant. Der TuS Bösinghoven wird eine Fußballgruppe gründen, aber auch einen Lauftreff und Schach soll es geben. Fahad aus Syrien traute sich dann, Hubert Kräling anzusprechen. „Mister Kräling, we all like playing ping-pong“, begann er zögerlich. Nach nur einer Minute war der Wunsch nach einer Tischtennisplatte bereits gelöst, und Kräling antwortete: „Kein Problem!“

Lächelnd bedankte sich Fahad und berichtete seinen Mitbewohnern.

(StadtSpiegel)