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„Wir arbeiten hart daran“

„Wir arbeiten hart daran“

Über die Erreichbarkeit der LEG Immobilien AG haben wir im Extra-Tipp wiederholt geschrieben, zuletzt vergangene Woche, als der Mieter Horst Jakobs zu Wort kam. Doch er ist nicht der Einzige, der Kritik übt.

Unser Leser Helmut Jansen hat einen anderen aktuellen Zeitungsartikel noch vor Augen: „Die LEG will 200 Millionen Euro in die Sanierung von Wohnungen stecken, 100 Millionen kommen als Kredit von der EU-Bank.“ So weit, so gut. „Doch was nutzt das, wenn man das Unternehmen nicht erreichen kann?“

 Das Wortspiel der LEG Immobilien AG finden derzeit viele Mönchengladbacher Mieter nicht spaßig.
Das Wortspiel der LEG Immobilien AG finden derzeit viele Mönchengladbacher Mieter nicht spaßig.

Vor allem, wenn es wichtig ist. Am Hirtenweg ist die Heizung ausgefallen. Jennifer Irmen klagt: „Man kann uns nicht sagen, wann sie repariert wird.“ Heizlüfter werden gestellt - „aber bezahlen will die LEG die Stromkosten nicht.“ Yvonne Erlemann aus Rheydt hat andere Probleme. Ihr Vater starb im September. Sie fand eine Nachmieterin für die Wohnung, kündigte - und hat seither keine Reaktion erhalten - ausgenommen die Mieterhöhung vor kurzem. „Am Telefon habe ich einen halben Tag in der Warteschleife gesteckt.“ Sie schrieb E-Mails - keine Antwort. Dafür kam vom Volksverein, der die Wohnung abnimmt, die Ansage: Der Rauputz muss weg, die Fliesenböden raus. „Und das, obwohl der Mietvertrag seit 1959 lief.“

Auch Reinhold Marczak beschwert sich. „Meine zukünftige Frau und ich haben unsere Wohnungen an der Akazienstraße im November gekündigt, weil wir zusammenziehen wollen.“ Echo: Null. Brigitte Wershofen wohnt seit vier Jahren in ihrer Wohnung: „An dem Haus wurde nichts gemacht und wenn Sie jemanden anrufen wollen in Düsseldorf, keine Chance.“ Dieselbe Erfahrung machte Andreas Reitz und schüttelt außerdem über Kurioses den Kopf: „Ich habe 41 Quadratmeter, der Nachbar über mir 42 Quadratmeter, warum? ’Sie haben mehr Putz auf den Wänden’“. Wenn’ s nicht so traurig wäre, müsste man lachen.

Das gilt auch für Philipp Meier. Unser Artikel spricht ihm aus der Seele und er steuert bei: „Waschmaschinen in der Waschküche bekommen bei uns einen Zettel aufgeklebt: ’Ich bin eine Brandgefahr’.“ Und in den Fahrradkeller dürfen keine Räder. Absurdistan?

Gisela Hartmann von der Emil-Wienands-Straße wartet seit fast drei Jahren darauf, dass ihr Balkon saniert wird. „Da bröckelt der Boden.“ Sie hat immer wieder nachgefragt, zuletzt im September. Dann schaltete sie einen Anwalt ein, aber auch auf seinen Schriftsatz gab es keine Antwort. Dann kürzte sie die Miete um drei Prozent - prompt gab es eine Mahnung samt Mahngebühren. Jetzt ist sie wieder beim Anwalt. Michael Schröder will eine Wohnung mieten. „Per Telefon - schwierig, keiner nimmt ab.“ Er bewirbt sich per E-Mail auf eine Wohnung, bekommt auch Antwort, aber die bezieht sich auf eine ganz andere Adresse in einem anderen Stadtteil.

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Mischa Lenz von der Öffentlichkeitsarbeit der LEG in Düsseldorf will sich im Einzelnen nicht äußern und sagt zur Erreichbarkeit: „Wir arbeiten täglich hart daran, dass die Mieter uns besser antreffen können.“ Interne Auswertungen zeigten, dass das auch gelingt. Unsere Anrufer glauben das nicht.

(Report Anzeigenblatt)