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„Wir wollen Brücken bauen“

„Wir wollen Brücken bauen“

Beim „Familientreffen Militärwettkampf“ sind Zuschauer gern gesehen. Der Siegerteller der Verteidigungsministerin für den Nato-Militärwettkampf im Juni ist bereits fertig graviert, auch die ersten Anmeldungen liegen vor.

Ein Militärwettkampf, der Ehen und Familien stiftet? Das gibt es nur am Niederrhein. Dennoch ist die Eheanbahnung natürlich nicht das Hauptanliegen des „Internationalen Mönchengladbacher Militärwettkampfs“ (IMM), der am Samstag, 20. Juni, zum stolzen 32. Mal stattfindet. „Aber richtig ist schon: Wir wollen Brücken bauen zwischen den Nationen“, sagt Markus Guhl, einer der freiwilligen Bundeswehr-Reservisten, die seit vielen Jahren den IMM ehrenamtlich organisieren. „So haben sich bei uns eine Amerikanerin und ein britischer Soldat kennengelernt, die heute mit Sohn Christopher in Florida leben und uns immer wieder Grüße senden. Auch von einer griechisch-belgischen Heirat wissen wir.“ Viele Wettkämpfer kommen seit Jahrzehnten nach Mönchengladbach, auch griechische Reservisten sind „Stammgäste“.

Der älteste militärische Vielseitigkeitswettkampf in Europa gilt als Treffen der Nationen: Teilnehmer aus 21 Staaten waren bisher dabei, darunter sogar aus Neuseeland und der Mongolei. Im Vorjahr führte der IMM rund 240 Soldaten, Polizeibeamte und Mitglieder ziviler Hilfsorganisationen aus zwölf Nationen am Niederrhein zusammen. Zwei Teams aus Rom haben sich diesmal als erste angemeldet.

Der Sieger-Preis der Verteidigungsministerin ist bereits in Mönchengladbach eingetroffen: Ursula von der Leyen hat nicht nur erneut den großen Zinnteller mit Bundesadler und gravierter Unterschrift gestiftet, sondern lobt auch die Veranstalter, Mitglieder der Reservistenverbands-Kreisgruppe Niederrhein unter dem Befehl des Landeskommandos Nordrhein-Westfalen der Bundeswehr: „Kooperation und Kontaktpflege über Landesgrenzen – das sind die zentralen Anliegen des IMM. Und sie sind heute wichtiger denn je“, schreibt die Ministerin in ihrem Grußwort. „Ein Blick auf die sicherheitspolitische Landkarte zeigt uns: Krisen und Konflikte stellen die Staatengemeinschaft vor enorme Herausforderungen, also auch Deutschland und die Bundeswehr. Unsere Bündnisse und Partnerschaften sind das Kernstück unserer Sicherheitspolitik, deshalb müssen wir sie weiter stärken. Und genau deshalb sind Veranstaltungen wie die ,NATO-Olympiade’ in Mönchengladbach auch so wertvoll.“

Zuschauer sind traditionell willkommen. Schwerpunktstationen sind unter anderem das Schlauchbootfahren auf dem Rheydter Stadtwaldweiher und die Hindernisbahn auf dem Gelände des Technischen Hilfswerks an der Autobahnausfahrt Holt (A 61). „Köpfchen, Kraft und Kondition“ sind gleichermaßen gefordert beim IMM. Aktive Soldaten, Reservisten, Polizei- und Zollbeamte sowie Mitglieder von Hilfs- und Rettungsdiensten kommen an 18 verschiedenen Wettkampfstationen auf den Prüfstand – vom Schlauchboot-Rennen über Erste Hilfe und Aufgaben im Kriseneinsatz bis hin zur Uniformenerkennung. Der harte Wettkampf ist keineswegs reine Männersache: Traditionell werden auch Soldatinnen, Reservistinnen und Polizistinnen aus Großbritannien, den USA und Deutschland erwartet.

(Report Anzeigenblatt)