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WM-Gold für Claudia Hombach

WM-Gold für Claudia Hombach

Claudia Hombach aus Mönchengladbach hat bei den World Transplant Games die Goldmedaille im Speerwurf gewonnen.

Ihre Schwester hat ihr vor vier Jahren einen Teil ihrer Leber gespendet. Dass sie einmal Weltmeisterin werden würde, hat sich die 45-jährige, die mit dem Wurf über 22 Meter zugleich den Weltrekord in ihrer Altersklasse erzielen würde, nicht träumen lassen, als sie vor vier Jahren todkrank im Krankenhaus lag und die Organspende ihrer Schwester ihr das Leben rettete. Besonders hat Claudia Hombach sich gefreut, dass ihre Schwester sie zur Weltmeisterschaft begleiten konnte. In diesem Jahr nehmen an den World Transplant Games erstmals auch Menschen teil, die das Leben eines anderen durch eine Lebendspende gerettet haben. Möglich ist dies durch die Spende einer Niere oder eines Teils der Leber. Die Teilnahme dieser Spender an den Weltmeisterschaften ist besonderer Ausdruck der Verbundenheit. Neben der Goldmedaille hat Claudia Hombach noch Silber im Ballwurf gewonnen, so dass sie mit zwei WM-Medaillen nach Hause kommt.

Und noch eine Besonderheit der World Transplant Games hebt sie hervor: „Die Vielfalt der Schicksale von Menschen aus der ganzen Welt rückt einem über die eigene Transplantation hinaus noch einmal ins Bewusstsein, wie wichtig es ist, sich mit dem Thema Organspende auseinanderzusetzen“, sagt sie. „Hier starten Senioren, die seit Jahrzehnten transplantiert sind, und Kinder, die sich gerade erst von ihrer Transplantation erholt haben. Sie alle zeigen, dass eine Transplantation ein normales Leben mit Sport ermöglicht. Das führt einem die ganze Lebensperspektive vor Augen, die eine Organspende bedeuten kann.“

Über 2 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aller Altersgruppen kämpften in Málaga eine Woche lang um Medaillen. Sie kommen aus 55 Ländern der ganzen Welt und sind herz-, lungen-, nieren-, leber-, dünndarm- oder knochenmarktransplantiert. Es werden Wettkämpfe im Schwimmen, Radfahren, Tennis, Tischtennis, Badminton, Volleyball sowie im Golf, in den Kerndisziplinen der Leichtathletik einschließlich eines Straßenlaufs von 5 km und in Petanque, Kegeln und Darts stattfinden. Die World Transplant Games finden alle zwei Jahre statt. Mit diesem weltweit größten Sportereignis für Organ- und Knochenmarktransplantierte unterstreichen der Veranstalter, die World Transplant Games Federation, und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die großen Erfolge, die die Transplantationsmedizin in den vergangenen Jahrzehnten erzielt hat. Sie wollen damit das Bewusstsein für Organspende weltweit fördern. Mit ihrer Teilnahme wollen die transplantierten Sportlerinnen und Sportler darüber hinaus zeigen: Jeden – auch einen bis dahin kerngesunden Sportler – kann eine schicksalhafte Erkrankung treffen, durch die man von heute auf morgen nur durch eine Organtransplantation weiterleben kann.

(Report Anzeigenblatt)