Wo kommt das Wasser her?

Wo kommt das Wasser her?

Woher kommt das Meerbuscher Trinkwasser und welche Verfahrensschritte sind notwendig, bis es aus dem heimischen Hahn fließt? Um diese und andere Fragen rund ums Thema Trinkwasser ging es bei einer Führung durch das Wasserwerk Lank am Weltwassertag.

Im Rahmen der ersten Meerbuscher Wasser- und Wärmewoche, einer Initiative der Stadt Meerbusch und der wbm Wirtschaftsbetriebe Meerbusch GmbH unter der Schirmherrschaft von Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage, hatten die wbm zur kostenlosen Besichtigung des Lanker Wasserwerks eingeladen. Rund 25 Interessierte, darunter einige Familien mit Kindern, fanden sich am letzten Sonntag morgens um 10.00 Uhr in der Großen Gasse ein, um einen Blick hinter die Kulissen des Wasserwerkes Lank zu werfen. Bevor es aber treppauf und treppab durch die Produktionsstätte ging, erläuterte Wassermeister Hartmut Reuter in der Leitzentrale erst einmal die üblichen Verfahrensschritte der Trinkwasseraufbereitung.

Wer hätte gedacht, dass ein Teil des Grundwassers, das zur Wasseraufbereitung genutzt wird, ursprünglich aus der Eifel kommt? Vier Flachbrunnen mit 25 bis 30 Meter Tiefe und 2 Tiefbrunnen, die bis 130 Meter in die Erde reichen, liefern das kostbare Nass, das im Lanker Werk gefiltert, entkalkt und so aufbereitet wird, dass es den strengen Vorschriften der deutschen Trinkwasserverordnung entspricht, denn Trinkwasser ist nicht nur Lebensgrundlage, sondern das bundesweit am besten kontrollierte Lebensmittel. Am Ende des Aufbereitungsprozess hat es einen ph-Wert von ca. 7,7 und einen Härtegrad von 12°dH, was mittelhartem Wasser entspricht. Daher konnte Hartmut Reuter auch Fragen zur Güte sehr entspannt beantworten. Das Lanker Wasser, das in den Meerbuscher Stadtteilen Strümp, Lank-Latum, Langst-Kierst, Illverich, Bösinghoven, Nierst und einem großen Teil von Büderich aus dem Hahn fließt, kann ohne weiteres getrunken und zur Nahrungsmittelzubereitung genutzt werden.

Der Ortsteil Osterath bekommt übrigens sein Trinkwasser vom Willicher Wasserwerk Fellerhöfe und der Norden Büderichs wird vom Kreiswasserwerk Grevenbroich versorgt. Apropos, die durchschnittlich empfohlene Trinkmenge liegt für einen Erwachsenen zur Aufrechterhaltung des Stoffwechsels bei rund zwei Litern. Auch auf den Gewässer- und Grundwasserschutz wurde während der Führung eingegangen. „Seit vielen Jahren besteht ein Wasserschutzprojekt mit dem Titel ‚Landwirtschaftliche Kooperation‘, in dem wir eng und erfolgreich mit den hiesigen Landwirten zusammenarbeiten, um die Nitratbelastungen durch Düngungen so niedrig wie möglich zu halten“, erläuterte Andrea Steffen von der wbm.

Während der rund 90 Minuten dauernden Führung hatten die Besucher selbstverständlich Gelegenheit Fragen rund um das Thema Wasser zu stellen. Anhand einer Grafik zeigte Hartmut Reuter den Wasserverbrauch an einem typischen Sonntag auf. Eine Besucherin wusste auch sofort die Tatsache zu deuten, dass pünktlich jeden Sonntag um 21.45 Uhr der Wasserverbrauch sprunghaft ansteigt. Sie interpretierte vollkommen richtig: „Dann ist der Tatort zu Ende.“

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Beim Rundgang durchs Wasserwerk selbst wurde es dann laut. Etliche Pumpen, Filteranlagen, Messarmaturen und Rohrleitungen sind Tag und Nacht im Dienst, der Betrieb wird ständig überwacht. Trinkwasserproben zur Sicherstellung der Qualität gehen regelmäßig ins Labor des Wasserwerks Willich und des IWW (IWW Rheinisch-Westfälisches Institut für Wasserforschung gemeinnützige GmbH).

Der Wassermeister erläuterte anhand sogenannter Kalkpellets, wie die Entkalkung (Entcarbonisierung) des Wassers funktioniert. Je größer und runder die Kalkpellets sich anfühlen, desto mehr Kalk hat sich bei der Entcarbonisierung bereits angelagert und desto weicher ist das Wasser. Zum Schluss konnte jeder Besucher einen Blick auf ganz besondere Exponate in der Geschichte des Wasserwerks Lank werfen. Korrodierte Leitungen aus betagten Gebäuden, das Innenleben und die Mechanik sowohl eines alten als auch eines modernen Wasserhydranten und die üblichen Innenablagerungen in Wasserrohren, auch Passivierungs- oder Kalkrostschutzschicht genannt, sind nur einige Beispiele.

Nach gut eineinhalb Stunden bedankten sich Hartmut Reuter und Andrea Steffen bei den Besuchern für ihr Interesse und den jüngeren Teilnehmern insbesondere für ihre Geduld. Versehen mit einer Quietscheente und einem entspannenden Badewasserzusatz traten die Teilnehmer nach eineinhalb Stunden wieder den Heimweg an, während vom Wasserwerk ohne Unterlass das kostbare Gut auf seinen Weg zum Verbraucher geschickt wird.

(StadtSpiegel)