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Zahl der benötigten Blutkonserven rückläufig

Zahl der benötigten Blutkonserven rückläufig

Weniger Transfusionen bei Gelenkersatz-Operationen im St. Elisabeth-Hospital.

„Wir benötigen zunehmend weniger Blutkonserven bei unseren Operationen. Die Häufigkeit von Fremdblut-Transfusionen ist in den letzten Jahren immer weiter rückläufig“, freut sich Privat-Dozent Dr. Thomas Pauly. Er ist Chefarzt der Klinik für Orthopädische Chirurgie / Rheumatologie am St. Elisabeth-Hospital Meerbusch-Lank. Das Haus, zu dem auch das Rheinische Rheuma-Zentrum gehört, ist eine Einrichtung der St. Franziskus-Stiftung Münster.

Im Bundesdurchschnitt erhielten etwa 20 bis 50 Prozent aller Patienten, die einen Knie- oder Hüftersatz bekamen, eine Bluttransfusion. So die Zahlen von Munoz aus 2006. In der Ostheo-Studie aus dem Jahr 2003 (dort wurden rund 4.000 Patienten in sechs europäischen Ländern betrachtet) erhielten sogar fast 70 Prozent der operierten Patienten eine Transfusion.

Das ist im St. Elisabeth-Hospital Meerbusch-Lank heute anders: „Setzt man die Gesamtzahl der Patienten, die eine Gelenkersatz-Operation hatten, in Relation zu denen, die bei Operationen eine oder mehrere Blutkonserven erhalten haben, sinkt die Kurve bei uns von 2003 bis heute stetig, besonders in den letzten Jahren“, erläutert Thomas Pauly. Mittlerweile werden bei weniger als fünf Prozent der Operationen in Meerbusch noch Blutkonserven benötigt. „Das ist ein deutliches Zeichen für den Fortschritt der Operationstechniken und Qualität der Chirurgen“, so Geschäftsführer Ottmar Köck.

Die Angst vor einer Ansteckung durch infiziertes Fremdblut veranlasste viele Menschen in der Vergangenheit, vor Operationen eigenes Blut zu spenden. „Da wir im St. Elisabeth-Hospital seit 2010 keine Eigenblutspende bei Gelenkersatz-Operationen benötigt haben, sank auch die Zahl der Spendenwilligen immer weiter. 2014 lag sie bei Null. Unsere Zahlen machen deutlich, dass von 100 gespendeten Eigenblut-Konserven 95 vernichtet werden müssten. Denn das gespendete Blut darf ausschließlich dem Spender zurückgegeben werden. Wegen der geringen Wahrscheinlichkeit einer Transfusion setzen wir, falls wirklich benötigt, Fremdblutkonserven ein“, erläutert der Chefarzt.

(Report Anzeigenblatt)