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Zeit zum Durchschnaufen

Zeit zum Durchschnaufen

Nach den anstrengenden und kräftezehrenden letzten Wochen kommt die Länderspielpause für Borussia Mönchengladbach wie gerufen. Die Spieler haben Zeit zu regenerieren und Eberl Zeit, perspektivische Gespräche mit André Schubert zu führen.

Ruhig war es in den vergangenen drei Tagen am Borussia-Park. Nach Wochen der großen Hektik, Spielen im drei bis vier Tage Takt, hatte André Schubert seinen Spielern drei Tage frei gegeben. Zumindest diejenigen, die nicht zur Nationalmannschaft reisen mussten, dürften froh gewesen sein, ein wenig den Kopf frei zu bekommen und neue Kräfte zu sammeln. Die nämlich, das machte das Spiel gegen Ingolstadt deutlich, waren ziemlich am Ende. Denn statt dem Aufsteiger selber die eigene Taktik und Spielweise aufzuzwingen, war es eher umgekehrt. Die Borussen wirkten bei weitem nicht so spielfreudig, wie noch in den Partien zuvor. „Man hat der Mannschaft angemerkt, dass ihr ein wenig die Frische gefehlt hat“, sagt auch Max Eberl im Interview auf der Borussia-Homepage. Kein Wunder, hatte doch Trainer André Schubert mit Ausnahme des Pokalspiels bei Schalke 04 auf große Rotationen verzichtet. Lars Stindl, Raffael, Ibrahma Traoré oder auch Fabian Johnson wirbelten in der Offensive gegen Ingolstadt nicht so, wie man es schon fast wieder gewohnt war.

Zumindest für knapp 40 Minuten durfte gegen Ingolstadt einer ran, der in der Bundesliga unter Schubert noch keine Minute auf dem Feld gestanden hatte: Josip Drmic. Der Angreifer hätte sogar fast das Siegtor eingeleitet, wenn Fabian Johnson seinen Rückpass etwas besser aufs Tor gebracht hätte. Dass Drmic mit seiner aktuellen Situation in Mönchengladbach alles andere als glücklich ist, ist durchaus verständlich. Doch Gerüchten um ein mögliches Interesse von Hannover 96 am Mittelstürmer erstickte Eberl im Keim. „Wenn sich andere Vereine Gedanken über ihn machen, dann können sie es getrost vergessen“, sagte Eberl gegenüber „Sky“. Es funktioniere noch nicht so, wie sich der Verein und Drmic es sich vorgestellt hätten. „Er hat aber Qualität, die wir noch brauchen werden.“

Aufgrund der aktuellen Verletztenmisere will Eberl eventuelle Nachjustierungen des Kaders im Winter nicht ausschließen, wohl aber „Harakiri-Transfers“. „Wenn wir einen Spieler verpflichten, muss er uns auch qualitativ weiterbringen“, so Eberl. Eingebunden in diese Planungen ist in jedem Fall André Schubert. In der Länderspielpause bietet sich nun Platz und endlich einmal Zeit, auszuloten, wie beide Seiten auch in Zukunft zusammenarbeiten könnten. Argumente für seine Weiterbeschäftigung hat Schubert in jedem Fall genügend gesammelt. Und das auch unabhängig von den Ergebnissen. Die Spieler schwärmen von Schubert und machen sich für ihn stark. „Er hat an den richtigen Stellschrauben gedreht“, sagt auch Eberl. Früheres Pressing und offensivere Außenverteidiger sind nur zwei Beispiele dafür. Dass Eberl mit keinem anderen Trainer verhandelt und in dieser Woche das Gespräch suchen wird, lassen erahnen, dass ein endgültiger Vertrag als Cheftrainer vielleicht nur noch eine Frage der Zeit sind.

(StadtSpiegel)