„Zentrales Ortsgedächtnis“

„Zentrales Ortsgedächtnis“

Mit einem Festakt ist vorige Woche das KampsPitter II eröffnet worden. Mehr als eine halbe Million Euro hat die Umwandlung der baufälligen Werkstatt in ein modernes Museumsgebäude gekostet. Hinzu kommt noch die Muskelhypothek der Heimat- und Geschichtsfreunde, deren Baukolonne 9 000 (!

) Arbeitsstunden abgeleistet hat.

„Du ermutigst mich so unglaublich, dass ich Berge überwinden kann,“ leitete Gwen Jolie mit dem Song „You raise me up“ den Festakt zur Eröffnung des Neubaus des Heimatmuseums im Park des St.-Bernhard-Gymnasiums ein. Es rundet das KampsPitter I mit seiner Ausstellung zu früheren Wohnverhältnissen, einer Schuhmacher- und Holzschuhmacherwerkstatt, einer alte Waschküche und die Remise mit den historischen Landwirtschaftsmaschinen ab.

Ernst Kuhlen, Vorsitzender der Heimat- und Geschichtsfreunde Willich, erinnerte in seiner Rede auch an die 9 000 Stunden Eigenleistung, die der Verein neben beträchtlichen Finanzmitteln (ca. 80 000 Euro) für die Kernsanierung aufgebracht hat. Wichtig für ihn war aber, dass in den Bauphasen niemand zu Schaden gekommen sei und dass das Gebäude schuldenfrei sei.

Bürgermeister Josef Heyes betonte in seiner Rede, dass sich die Stadt dieses Museum nicht hätte leisten können. Die Verwirklichung sei nur dank des Engagements der Bürger möglich gewesen. Ein besonderer Dank von Heyes galt zudem den drei Förderern des Umbauprojekts, die jeweils knapp 107.000 Euro zugesteuert hatten.

Für die NRW-Stiftung ergriff daraufhin der frühere NRW-Umweltminister Eckhard Uhlenberg das Wort. Er sieht in dem Projekt „gelebte Heimat durch das Ehrenamt“. Mit dem KampsPitter besitze die Stadt jetzt ein „zentrales Ortsgedächtnis und Kulturzentrum“. Entscheidend für die Förderung sei der ehrenamtliche Einsatz des Heimat- und Geschichtsvereins gewesen.

Prof. Dr. Jürgen Wilhelm, stellvertretender Vorsitzender der Rheinland Landschaftsversammlung (LVR) freute sich, dass im KampsPitter Kultur und Geschichte der Stadt Willich sichtbar werde. Das Patronat der Stadt sichere den langen Erhalt. Wilhelm betonte, dass die lebendige Nutzung eines Kulturortes – wie ihn das KampsPitter darstelle – nicht für jedes Museum selbstverständlich sei.

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Für den dritten Förderer (zwei Sparkassen-Stiftungen) ergriff Sparkassen-Vorstandsmitglied Siegfried Thomassen das Wort: „Das Museum ist ein Zeichen für das Zusammenwachsen der Stadt!“ Die Heimat- und Geschichtsfreunde hätten mit ihrem Engagement einen besonderen Beitrag zum Stadtjubiläum im kommenden Jahr geschaffen.

Die Kellerräume des KampsPitter II dienen als Archiv. Im Erdgeschoss befinden sich ein Museumsbüro, ein Arbeitsraum, der dienstagsnachmittags für Recherchen genutz werden kann, und ein großer Raum für temporäre Ausstellungen. Im Obergeschoss befindet sich eine ständige Ausstellung zur Geschichte der Stadt Willich und ihrer Altgemeinden.

(Report Anzeigenblatt)