Zu häufiges Waschen schadet der Haut

Zu häufiges Waschen schadet der Haut

Waschen wir uns krank? Nicht, wenn wir es richtig machen: Regelmäßig, aber nicht zu oft den Körper reinigen und dabei die zum Hauttyp passenden Mittel benutzen.

Frauen, die bis zu achtmal am Tag duschen, Männer, die aus Angst vor Ansteckung nur mit Mundschutz das Haus verlassen, und Mütter, die ihre Babys täglich mit Desinfektionsmitteln abspülen: Das sind Auswüchse eines übertriebenen Sauberkeitswahns. Nicht ganz unschuldig daran sind Werbekampagnen von Kosmetikherstellern. So wurde den Menschen eingebläut, dass Hauttalg grundsätzlich übel riechend und schädlich sei und durch Cremes oder Lotions ersetzt werden müsse. Dabei ist der Talg wichtig für Schutz und Pflege der Haut-Lotions, die viele Chemikalien enthalten, können ihn nicht ersetzen, aber sie können Allergien auslösen. Ähnliches gilt für den Schweiß, der für die Wärmeregulation des Körpers wichtig ist. Erst wenn er durch Bakterien zersetzt wird, bildet sich Körpergeruch.

Deshalb ist eine regelmäßige, aber richtige und nicht übertriebene Körperhygiene der goldene Mittelweg. Die Hautreinigung sollte eine möglichst geringe Entfettung, Austrocknung und Reizung der Haut bewirken. „Nicht geeignet sind gewöhnliche, handelsüblich parfümierte Seifen und Syndets“, erklären Experten der Universitäts-Hautklinik Bochum. „Insbesondere Tenside in flüssiger Form sind zu vermeiden. Schädlich ist langes, schaumiges Abseifen, denn es führt zu massiver Entfettung.“

Besser seien feste Seifen und Syndets mit einem pH-Wert zwischen 4,8 und 6,0 – was dem natürlichen Säuremantel der Haut entspricht. Der pH-Wert zeigt an, ob eine Substanz alkalisch, sauer oder neutral ist. Liegt der pH-Wert unter sieben, ist die Substanz sauer; über sieben ist sie basisch, sieben ist der Neutralwert. Bei der Körperreinigung sollte dem individuellen Hauttyp und dem Verschmutzungsgrad Rechnung getragen werden. Kinderhaut braucht andere Mittel als fettige Haut, ein Kfz-Schlosser andere als ein Modezeichner.

Normale Haut wird auch mit alkalischen Seifen fertig. Sie stellt innerhalb von wenigen Stunden den gesunden Fett- und Säuremantel wieder her. Voraussetzung ist, dass die Haut nicht zu stark abgeseift und geschrubbt wird.

Fettige Haut sollte mit einem milden, nicht rückfettenden Syndet gereinigt werden, das den überschüssigen Talg entfernt und dem pH-Wert der Haut angepasst ist. Warmes Wasser und Frotteewaschlappen können dabei verwendet werden.

(Report Anzeigenblatt)