Champions League und Euro League: Wie die deutschen Clubs im Europapokal stehen

Champions League und Euro League : Wie die deutschen Clubs im Europapokal stehen

Spannend geht es für die meisten deutschen Vereine in dieser Saison im Europapokal zu.

Nicht nur der aktuelle Bundesliga-Tabellenführer Borussia Mönchengladbach, sondern auch die anderen beiden Starter in der Europa League müssen nach vier absolvierten Vorrundenpartien um das Weiterkommen in die K.o.-Phase bangen. Und in der Champions League sind aus deutscher Sicht nur der FC Bayern München und RB Leipzig im Soll. Borussia Dortmund muss noch kämpfen, Bayer Leverkusen hat nur noch eine minimale Chance auf das Erreichen des Achtelfinales.

Dank eines sehr späten Treffers von Marcus Thuram gegen den AS Rom sicherte sich Borussia Mönchengladbach am vierten Spieltag der Europa-League-Vorrunde wichtige drei Punkte. Gleichzeitig gelang es dem Club dadurch, das direkte Duell mit den Römern für sich zu entscheiden. Sollte also am Ende der Vorrunde eine Punktgleichheit zwischen Gladbach und Rom herrschen, dann würde die Borussia in der Tabelle den Vorzug erhalten. Die letzten beiden Begegnungen in der Vorrunde sind die beim Wolfsberger AC in Österreich am 28. November und zu Hause gegen den derzeitigen Tabellenführer Istanbul Başakşehir FK am 12. Dezember. Vor allem gegen Wolfsberg hat Gladbach noch eine Rechnung offen, mit Grauen denken viele Fans noch immer an das peinliche 0:4 im Hinspiel.

Wer die Mannschaft nach Österreich begleiten will, der muss nicht nach Wolfsberg fahren, sondern nach Graz. Das Heimstadion vom WAC, die Lavanttal-Arena, entspricht nämlich nicht den Anforderungen der UEFA. Auch das Wörthersee Stadion im rund 60 Kilometer entfernten Klagenfurt ist keine Option, weil dort bis vor kurzem im Rahmen der Installation „Die ungebrochene Anziehungskraft der Natur“ rund 50 Bäume auf dem Rasen standen. Daher trägt der Wolfsberger AC seine Heimspiele in der Europa-League-Vorrunde in der Grazer Merkur Arena aus. Glücklicherweise müssen die Gladbacher Fans – im Gegensatz zu ihrer Reise nach Istanbul am 3. Oktober – kein Geld wechseln, wenn sie nach Graz reisen. Sollten sie in Österreich ihre Debitkarte nutzen wollen, dann sollten sie sich zunächst bei ihrer Bank darüber informieren, ob dies überhaupt möglich ist. Viele Finanzinstitute statten die Debitkarten ihrer Kunden mit einer Maestro-Funktion aus, die das bargeldlose Zahlen in aller Welt ermöglicht.

Eintracht Frankfurt, in der vergangenen Saison immerhin Europa-League-Halbfinalist, wird sich sehr strecken müssen, um in der aktuellen Spielzeit überhaupt die Vorrunde überstehen zu können. Die Frankfurter, die am vierten Spieltag äußerst unglücklich gegen Standard Lüttich verloren haben, müssen noch beim FC Arsenal und zu Hause gegen Vitória Guimarães antreten. Das direkte Duell mit Lüttich ging unentschieden aus, bei Punktgleichheit nach sechs Spielen entscheidet zwischen diesen beiden Clubs also die Tordifferenz über den Tabellenstand.

Der VfL Wolfsburg hat mit der Heimniederlage gegen KAA Gent die realistische Chance vergeben, sich vorzeitig für die Zwischenrunde der Europa League zu qualifizieren. Hinter Gent liegen die Wolfsburger bei noch zwei ausstehenden Partien mit drei Punkten Rückstand auf dem zweiten Rang. Die beiden anderen Clubs in der Gruppe, der AS St.-Étienne und FK Oleksandrija, sind mit jeweils zwei Zählern Rückstand auf Wolfsburg in Lauerstellung.

In der Champions League ist Bayern München der einzige deutsche Club, der sich schon für die K.o.-Runde qualifiziert hat. Mit vier Siegen in vier Spielen hat der Rekordmeister zudem noch eine weiße Weste in der diesjährigen Königsklasse. RB Leipzig hat sich zwar eine Niederlage erlaubt, führt aber dennoch seine Gruppe mit zwei Punkten Vorsprung vor Olympique Lyon an. Wichtiger sind jedoch die fünf Punkte, die die Leipziger mehr haben als der derzeitige Tabellendritte Zenit St. Petersburg.

Für Borussia Dortmund war der 2:0-Heimsieg gegen Inter Mailand am vierten Spieltag der Champions-League-Vorrunde enorm wichtig. Dadurch ist der BVB nun drei Punkte vor den Italienern auf Rang zwei der Tabelle und kann weiter vom Einzug ins Achtelfinale träumen. Allerdings müssen die Dortmunder noch beim FC Barcelona antreten, bevor sie spätestens am letzten Spieltag gegen Slavia Prag das Weiterkommen in die K.o.-Runde sichern können.

Das deutsche Sorgenkind in der Champions League ist Bayer Leverkusen. Der Werksclub nimmt in seiner Gruppe derzeit den letzten Platz ein und konnte erst am vierten Spieltag mit einem 2:1-Sieg gegen Atlético Madrid seine ersten drei Punkte gewinnen. Dennoch ist der Zug in Richtung Achtelfinale noch nicht abgefahren. Schaffen es die Leverkusener, am 26. November bei Lokomotive Moskau und am 11. Dezember gegen Juventus Turin zu gewinnen, dann ist es durchaus möglich, dass sie die K.o.-Runde erreichen. Die Voraussetzung dafür ist allerdings, dass Atlético Madrid maximal einen Punkt aus seinen beiden restlichen Partien holt. Da in der Champions League bei Punktgleichheit zweier Teams nicht der direkte Vergleich, sondern die Tordifferenz entscheidet, muss es Leverkusenern zudem gelingen, auch in diesem Bereich den Rückstand auf Madrid aufzuholen. Schaffen sie dies, dann gelingt ihnen das fast Unmögliche doch noch. Und wenn nicht, dann bleibt ihnen beim Erreichen des dritten Tabellenplatzes immerhin noch der Einzug in die Europa League.