1. Mönchengladbach

Dieter Thomas Kuhn: Das Festival der Liebe in M'gladbach

Interview mit Dieter Thomas Kuhn - Konzert am 3. August im SparkassenPark Mönchengladbach : „Wir sind in den 70ern hängen geblieben“

Die „singende Föhnwelle“ Dieter Thomas Kuhn kommt mit seiner Kapelle am Samstag, 3. August, in den SparkassenPark Mönchengladbach und präsentiert uns das „Festival der Liebe“. Zuvor sprachen wir mit dem Schlagerbarden.

Herr Kuhn, „die singende Föhnwelle“ – ist das immer noch aktuell oder eher ein Titel aus „alten Tagen“?

Nein, überhaupt nicht. Die Bezeichnung tauchte damals in den Medien auf und ist seitdem geblieben. Es stimmt und passt ja auch irgendwie zu mir. Von daher komme ich damit sehr gut klar. Es ist wie ein Markenzeichen.

Wie sind Sie denn überhaupt zum Schlager oder zur Schlagermusik gekommen?“

Nun, meine Teenagerjahre habe ich eher in den Achtzigern verbracht. Und durch meine Geschwister haben ich tatsächlich eine andere musikalische Sozialisation erfahren – bin mehr mit Rockmusik der Siebziger wie Led Zeppelin, Steely Dan oder The Doors groß geworden. Natürlich gab es aber im Fernsehen Sendungen wie ‚Disco‘ oder ‚Hitparade‘, in denen die ganzen Schlagerstars jener Zeit aufgetreten sind. Und das gefiel mir auch ganz gut. Trotzdem habe ich in meiner Jugend ganz andere Musik gemacht.

… und dann haben Sie die Liebe zum Schlager entdeckt?

Nein – nicht direkt. Wir – also die Band und ich – sind da irgendwie reingerutscht. Wir hatten Anfang der Neunziger-Jahre ein Projekt mit italienischen Hits – also auch mit italienischen Schlagern. Ich denke da zum Beispiel an Musik von Interpreten wie Adriano Celentano. Als der italienische Sänger aus dem Projekt ausgestiegen ist, meinte mein Gitarrist: „Dieter, das kannst Du doch auch“. Gesagt, getan! Dann haben wir das mit deutschen Schlagern adaptiert und konnten ein ganzes Programm spielen. Beim Publikum kam das auch noch gut an.

Dieter Thomas Kuhn und Kapelle steht vor allem für den Schlager der Siebziger. Gab es auch mal Ideen oder Projekte mit modernem Schlager?

Nein, nicht wirklich. Wir sind in den Siebziger-Jahren hängen geblieben. Die Machart des neuen Schlagers ist einfach nicht mein Ding. Darum lassen wir das einfach.

Das kommt ja bei den Fans auch gut an. Wurde denn schon mal probiert, auch englischsprachige Schlagerhits zu machen – da gab es ja auch einige in den Siebziger-Jahren?!

Tatsächlich haben wir das auch mal gemacht. Es gibt ein Album mit einigen englischsprachigen Songs. Live kam das beim Publikum aber nicht gut an. Es war ein Experiment – und die machen Spaß. Wenn man aber merkt, dass das nichts für Publikum ist, bleiben wir bei dem, was wir können und uns – und den Fans – Freude bereitet.

Wie sieht es aus mit selbst komponieren und schreiben?

Absolut nicht. In der Schülerband damals probiert – aber das ist nichts für mich. Ich muss da gnadenlos zugeben, dass ich eben kein begnadeter Komponist bin. Was aber auch nicht wirklich schlimm ist.

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Was hat es mit den Glitzeranzügen auf sich? Nur Kostüme oder Lifestyle?

Das ist eine reine Bühnengeschichte. Nur so kann man das Feeling und die Musik richtig rüberbringen. Mit T-Shirt, Jeans und Turnschuhen klappt das nicht.

Die Fans fanden und finden das wohl super. Sieht man die Konzerte, verkleiden sich die Fans ebenfalls oft und gerne im Siebziger-Hippie-Look. Gewollt oder animiert?

Von mir kommt das nicht. Ich bin da kein Animateur. Anfangs sind Leute ganz normal zu unseren Konzerten gekommen und irgendwann hat sich das so eingeschlichen. Dann kam der erste mit Schlaghose oder Blümchen-Hemd und andere Fans haben mitgemacht. Auch das mit den Sonnenblumen. Aber uns freut es – ist die Sonnenblume doch irgendwie auch unser Symbol.

Was glauben Sie, macht den Zauber dieser Musik aus?

Warum die Leute so auf diese Musik oder Zeit stehen, kann ich gar nicht richtig sagen. Als wir in den Neunzigern damit angefangen haben, war die Musik ja gerade mal 15 oder 20 Jahre alt. Und die Neunziger waren ja – im Vergleich zu heute – eine recht unbeschwerte Zeit. Warum sich dieser Hype also all die Jahre gehalten hat – ich weiß es nicht. Heute ist es vielleicht anders, mit den ganzen Krisen der letzten Jahre und dem Krieg vor der Haustür. Vermutlich sehnen sich die Leute nach eben dieser unbeschwerten Zeit.

Und darauf dürfen sich die Fans in Mönchengladbach freuen?

Definitiv. Wir versprechen eine gute Zeit mit guter Musik, viel Spaß und toller Stimmung. Heutzutage ist es wohl noch wichtiger, für eine kurze Zeit die Ängste zu vergessen. Mal rauszukommen aus allem, was einen bedrückt, und mit vielen lieben Menschen eine gute Zeit zu haben. Außerdem haben wir ein paar neue Songs im Programm.

Nach so viel Schlagersause – was hört ein Dieter-Thomas Kuhn denn privat? Immer noch Led Zeppelin?

Auf jeden Fall. Aber ich bin auch ein großer Fan von John Mayer oder von Miley Cyrus. Eine tolle Sängerin.

Freuen Sie sich auf Mönchengladbach?

Natürlich – ich freue mich auf die gute Stimmung und eine große Party mit den Fans.