: Nachhaltig, praktisch, gut

Die Bommerang-Bags sind ein Trend aus Australien, den die Meerbuscherin Bettina Giemsa nun nach Meerbusch geholt hat. Freiwillige Näherinnen stellen aus Stoffresten Taschen her, die an den Meerbuscher Einzelhandel verteilt werden. Kunden können die individuellen Taschen ausleihen und beim nächsten Einkauf zurückbringen.

Für diese Taschen müssen Sie keineswegs tief in die eigene greifen: Bommerang-Bags. Etwa 30 freiwillige Näherinnen aus Meerbusch haben es sich zur Aufgabe gemacht, aus alten Stoffresten individuelle Einzelstücke herzustellen. Die fleißigen Ehrenamtlerinnen haben gemeinsam bereits 350 Taschen hergestellt. Ob groß, klein, bunt, gestreift oder ganz schlicht – jede Boomerang-Bag sieht anders aus. Doch was sie alle gemeinsam haben, ist die Nachhaltigkeit. „Alle Taschen werden aus alten Gardinen, alten Kissenbezügen oder Stoffverschnitt, der beim Nähen entsteht, hergestellt“, erklärt Bettina Giemsa, die das Projekt Boomerang-Bags für Meerbusch ins Leben gerufen hat.

Die Meerbuscherin verteilt die modischen Tragetaschen seit ein paar Wochen auf Anfrage an Einzelhändler im gesamten Stadtgebiet– so wie am vergangenen Mittwoch in Osterath unter anderem an den Weltladen, Mrs. Books und die Buchhandlung Meerbusch. Etwa zehn Taschen erhalten kleine Läden zunächst. Hat der Kunde seine Tragetasche zukünftig zu Hause vergessen, brauch dieser keine zu kaufen, sondern darf eine Boomerang-Bag ausleihen. „Die bringt der Kunde dann bei der nächsten Gelegenheit wieder zurück“, erklärt Bettina Giemsa. Der nächste Kunde kann sie dann erneut nutzen – wie ein Bumerang eben. Die Ursprungsidee stammt aus Australien und hat sich schnell weltweit verbreitet.

Frank Achten, Inhaber der Buchhandlung Meerbusch, freut sich darüber, die bunten Stoffbeutel nun in seinem Geschäft zur Verfügung stellen zu können. „Plastiktaschen biete ich hier sowieso nicht mehr an, nur Papiertüten. Aber so eine Stofftasche ist natürlich die bessere Alternative“, sagt Frank Achten. Denn es kommen durchaus vor, dass Kunden ohne Tasche zu ihm in den Laden kommen, diese vielleicht vergessen haben. „Wer kennt das nicht?“, ergänzt Bettina Giemsa. Aktuell sind es etwa zwölf Händler, die die Initiatorin in Meerbusch mit den Taschen gegen Plastikwahn ausstatten konnte. Bettina Giemsa würde es freuen, wenn noch mehr Geschäfte mitmachen würden. „Es wäre toll, wenn wir alle Einzelhändler in Meerbusch ausstatten würden.“

Über eine Facebook-Gruppe vernetzen sich die Näherinnen untereinander, tauschen sich aus, geben einander Tipps und Inspiration. „Wer Lust hat, Taschen zu nähen, ist immer willkommen“, betont Bettina Giemsa. Der Einsatz könne da ganz unterschiedlich sein. „Ob jemand 20 Taschen oder lieber nur zwei nähen möchte – das ist ganz egal.“