Verhkehrslage 2023 im Rhein-Kreis Neuss : Weniger Tote, weniger Verletzte
RKN/Meerbusch Die Präsentation des Verkehrslagebildes 2023 für den Rhein-Kreis Neuss zeigt einige positive Entwicklungen. In Meerbusch ist die Zahl der Unfälle im vergangenen Jahr jedoch angestiegen.
Im Grunde muss die Auswertung der kreisweiten Verkehrsunfallstatistik für 2023 positiv ausfallen: Während 2022 noch zwölf Menschen im Kreisgebiet bei Unfällen im Straßenverkehr zu Tode kamen, waren es im vergangenen Jahr nur noch fünf, und auch die Zahl der Schwerverletzten erfuhr einen Rückgang von 249 auf 243. Diese statistisch positive Entwicklung dürfe allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass jeder Verunglückte einer zu viel ist, macht Hans-Jürgen Petrauschke deutlich.
Gerade auch die zunehmende Beliebtheit des Radfahrens in der Bevölkerung schlage sich im Verkehrsunfallgeschehen nieder, so der Landrat. Zwar sank die Zahl verunglückter Radfahrer von 566 auf 543 bereits insgesamt etwas, dennoch werde die Polizei im Rhein-Kreis Neuss mit repressiven und präventiven Maßnahmen darauf hinarbeiten, dass diese Entwicklung auch weiterhin anhalten wird, versprach Petrauschke, der besonders die Pedelecfahrer als gefährdete Gruppe herausstellte: 107 von ihnen wurden 2023 leicht (-1,8 Prozent im Vergleich zu 2022) und 17 schwer (-10,5 Prozent im Vorjahresvergleich) verletzt. Der Landrat appelliert deshalb auch: „Üben Sie in Ruhe mit Ihrem Pedelec bremsen, anhalten und anfahren. Nutzen Sie das Kursangebot von Polizei und Verkehrswacht, um das Pedelec sicherer zu beherrschen. Und schützen Sie sich vor schweren Kopfverletzungen, indem Sie stets einen Fahrradhelm tragen.“
Abbiegen, Wenden, Rückwärtsfahren und Vorfahrtsverletzungen, aber auch falsches Verhalten von Radfahrern sind die häufigsten Unfallursachen, wie auf der Pressekonferenz zum Lagebild Verkehr betont wurde. Nicht angepasste Geschwindigkeit sei die häufigste Ursache für schwere Unfallfolgen. Auch der Konsum von Alkohol und Drogen vor Fahrtantritt stelle immer wieder eine Ursache für Verkehrsunfälle dar.
Mit der konsequenten Ahndung von Verkehrsverstößen und verschiedenen Präventionsprogrammen (Kampagne #Leben) fördert die Polizei ein regelkonformes Verkehrsverhalten im Interesse aller. Auch 2023 wurden von den Beamtinnen und Beamten im Rhein-Kreis Neuss wieder viele dieser Verkehrspräventionsmaßnahmen an Kindergärten und Schulen umgesetzt und damit ein wichtiger Beitrag zur sicheren Teilnahme von Mädchen und Jungen im Straßenverkehr geleistet.
Auch die Verkehrsunfallentwicklung in der Zielgruppe „Junge Erwachsene“ zeigt einen erfreulichen Rückgang der Verunglücktenzahl von 109 im Jahr 2022 auf 90 im vergangenen Jahr. Das entsprechende Präventionsprogramm „Crash Kurs NRW“ wird daher auch im kommenden Jahr fortgeführt.
Für die Kommune Meerbusch weist die Verkehrsunfallstatistik 2023 übrigens einen Anstieg der Unfallzahlen aus. So stieg die Zahl der meldepflichtigen Verkehrsunfälle von 540 auf 565 (+4,63 Prozent) und die Zahl der Verkehrsunfälle mit Personenschaden von 164 auf 175 (+6,71 Prozent). Auch die Zahl der bei Verkehrsunfällen Verunglückten nahm zu von 189 auf 201 (+6,35 Prozent). Letztere Statistik beinhaltet dabei sowohl einen Anstieg bei der Zahl der Leichtverletzten (von 189 auf 201) als auch einen Anstieg bei der Zahl der Schwerverletzten (von 34 auf 41). Immerhin: Verkehrstote gab es im vergangenen Jahr in Meerbusch keine. 2022 waren es noch zwei.