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In der Geriatrie gewinnen Senioren Sicherheit zurück

Städtische Kliniken - Eli : In der Geriatrie gewinnen Senioren Sicherheit zurück

Nach einem Sturz oder einem Schlaganfall sind viele ältere Menschen immobil und verunsichert. Doch nach der interdisziplinären Therapie in der Geriatrie können die allermeisten wieder selbständig zuhause leben. In der Geriatrie der Städtischen Kliniken Mönchengladbach sind sie dank des umfassenden Schutzkonzepts auch während der Corona-Pandemie bestens aufgehoben.

Betagte Patienten sind besonders vorsichtig, wenn es um Corona geht. Zu Recht, wie Dr. Thomas Jaeger, Chefarzt des Zentrums für Geriatrie der Städtischen Kliniken Mönchengladbach, erklärt: „In der Corona-Pandemie sind Senioren besonders gefährdet. Das ist auch der Grund, warum wir in unserer Geriatrie ein umfassendes Schutzkonzept erarbeitet und umgesetzt haben.“ Patienten, die in die Geriatrische Klinik zur Behandlung eingewiesen werden, bekommen vorab einen PCR-Test. Auch während ihres Aufenthalts in der Klinik werden die betagten Patienten wöchentlich getestet. Auf Gruppenangebote wird in der Geriatrie aktuell ganz verzichtet. Auch wenn die allermeisten Ärzte und Pfleger inzwischen geimpft sind, werden diese gleichwohl wöchentlich auf das Corona-Virus getestet. „Man kann also mit Fug und Recht sagen, dass wir alles dafür tun, dass die Geriatrie aktuell ein besonders sicherer Ort für ältere Menschen ist“, so Dr. Jaeger. Wer Behandlung benötigt, kann unbesorgt in die Geriatrie kommen.

Und der Bedarf ist groß. In den Städtischen Kliniken gibt es eine der ältesten und innovativsten geriatrischen Abtei-lungen in Nordrhein-Westfalen. Indikationen sind neben der Behandlung nach ausgedehnten Operationen oder nach Schlaganfällen, die Abklärung und Behandlung bei chronischen Schmerzen, Schwindel, Gangstörungen, Parkinsonsyndromen, aber auch Herzschwäche oder Diabetes im Alter. Behandelt wird interdisziplinär im ger-iatrischen Team mit den klaren Zielen, Selbständigkeit und Lebensqualität wiederherzustellen.

Mit dem fundierten Wissen des Altersmediziners geht dies in vielen Fällen sogar vergleichsweise einfach: mit einem Blick in die Medikamentenliste der Patienten. „Manche Patienten kommen mit zwei Plastiktüten voller Medikamente, die ihnen irgendwann einmal verschrieben worden sind. Obendrein vertragen sich manche Wirkstoffe nicht miteinander. Darum steht am Anfang unserer Therapie eine gründliche Arzneimittelanalyse und dann die Verordnung von meist weniger, aber aufeinander abgestimmter Medikamente“, sagt Dr. Jaeger. „So ist eine optimale Wirkung bei möglichst geringen Nebenwirkungen erreichbar.“

Selbstvertrauen und Sicherheit zurückgewinnen

Grund für eine Behandlung in der Geriatrie ist häufig ein kurzfristiges, traumatisches Ereignis, wie zum Beispiel ein Sturz mit Knochenbruch. Bei der Versorgung von betagten Patienten mit Knochenbrüchen arbeiten Unfallchirurgen und Geriater eng zusammen. Nach der operativen Versorgung in der Unfallchirurgie erarbeiten die Geriater ein Be-handlungskonzept, bei dem Krankengymnasten, Ergotherapeuten, Masseure und auch Psychologen eine wichtige Rolle übernehmen. „Es geht darum, den Patienten zu mobilisieren und ihm Gelegenheit zu geben Selbstvertrauen und Sicherheit zurückzugewinnen, denn viele Senioren sind nach einem Sturz sehr verunsichert und trauen sich kaum noch aufzustehen“, sagt Jaeger. „Deshalb ist es die Aufgabe unseres Teams, mit dem Patienten regelmäßig intensiv zu üben und ihm wieder die nötige Sicherheit zu vermitteln. Dazu gehört auch aufzuzeigen, welche Hilfsmittel ihm dabei helfen können, den Alltag wieder möglichst selbstbestimmt zu gestalten.“ So können beispielsweise ein angepasster Gehstock oder ein Rollator zur Wiedergewinnung von Mobilität und Gangsicherheit beitragen. „Übrigens sind auch kognitive Einschränkungen durch Arzneimittelnebenwirkungen gar nicht so selten. Hier kann die altersgerechte Me-dikamentenauswahl durchaus entscheidend sein“, so Dr. Jaeger.

Erst vor kurzem hat das Magazin FOCUS im größten deutschen Krankenhausvergleich die Akutgeriatrie der Städtischen Kliniken erneut als Top-Klinik ebenso wie Chefarzt Dr. Thomas Jaeger als Top-Mediziner in der Kategorie Altersmedizin ausgezeichnet. Viel wichtiger sind Dr. Jaeger jedoch die konkreten Fortschritte der Patienten. Fast 75 Prozent der Behandelten können nach dem Klinik-Aufenthalt wieder unmittelbar in ihre häusliche Umgebung entlassen werden. Nur ca. 10 Prozent gehen wieder oder auch zum ersten Mal in ein Altenheim.

Elisabeth-Krankenhaus Rheydt

Zentrum für Geriatrie mit Tagesklinik

Hubertusstraße 100

41239 Mönchengladbach

Telefon 02166 394-2311

Telefax 02166 394-27893

Web https://sk-mg.de/de/Zentrum-fuer-Geriatrie-mit-Tagesklinik.htm

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