Anakonda noch nicht gefunden

Anakonda noch nicht gefunden

Es ist eine kleine ungewollte und eigentlich auch unschöne Sensation: Im Latumer See haben Angler eine gelbe Anakonda gesichtet. Diese wurde nun vom Ordnungsamt und der Einheit für Reptilienrettung der Düsseldorfer Feuerwehr gesucht.

Es klingt ein wenig wie aus einem Abenteuer- oder Gruselfilm. Dabei ist die Situation längst nicht so gefährlich wie in dem Kinoblockbuster „Anaconda“. Trotzdem: Tatsächlich hat eine gelbe Anakonda im Latumer See zunächst ihr Zuhause gefunden. Angler haben sie am Donnerstagabend entdeckt, als sich die Schlangenschönheit in Gelb genüsslich auf einem Ast in der Sonne aalte, um sich aufzuwärmen.

Bereits noch am Abend machte sich das städtische Ordnungsamt-Team um Arnd Römmler und Bettina Scholten auf die Suche nach der Schlange. Hilfe bekamen sie dabei von der Einheit für Reptilienrettung der Düsseldorfer Feuerwehr. Mit Schlangenhaken und entsprechender Box hatte man sich sowohl am Donnerstagabend als auch am Freitagmorgen auf die Suche nach dem exotischen Reptil gemacht. „Die Schlange haben wir bisher nicht gefunden und werden auch am Wochenende nicht suchen. Bis das Tier gefunden wurde, bleibt der See gesperrt“, so Römmler.

Eigentlich findet man die Gelbe Anakonda - sie gehört zur Familie der Boas - nur in Südamerika. Man bezeichnet sie auch als Paraguay-Anakonda oder Südliche Anakonda. Im Schnitt beträgt ihre Größe zwischen 2,50 und drei Meter. Größere Weibchen können auch eine Länge von vier Metern erreichen - trotzdem ist sie damit immer noch kleiner als die großen Anakondas. Der Kopf dieser kräftig gebaute Schlange setzt sich kaum vom Hals ab. Ihre Grundfarbe ist ein helles gelbbraun mit zwei großen, dunklen, unregelmäßigen Fleckenreihen auf dem Rücken und zwei bis drei kleineren Seitenfleckenreihen. Experten schätzen die Größe der im Latumer See gesichteten Anakonda auf knapp zwei Meter.

Die Anakonda wird für Menschen als nicht gefährlich eingestuft - könnte aber Kleintiere wie Hasen oder Katzen würgen. Wer die Schlange fasst, könnte gebissen werden - auch wenn ihr Biss nicht giftig ist. Vorsichtshalber wurde nun der Latumer See - der auch ein beliebtes Ziel für Spaziergänger und Wanderer ist - abgesperrt.

Um das exotische Reptil zu finden, brauchen die Suchtrupps und Experten viel Glück. Anakondas sind wechselwarme Tiere, wenn sie unterkühlen, kommen sie an Land, um sich in der Sonne aufzuwärmen. Im Wasser wird es also schwer, dass Tier zu finden - die Experten hoffen nun, das Tier an Land aufgreifen zu können. „Die Suche werden wir nächste Woche, wenn es wärmer ist, wieder fortsetzen“, sagt Arnd Römmler.

Die Frage, die sich alle stellen: Woher kommt das Tier? Wurde es ausgesetzt oder ist es ausgebüxt? Wem gehört die Schlange? Wie lange lebt sie schon im Latumer See und vor allem - wird sie nicht gefunden, wird sie den kalten Winter in Deutschland, außerhalb

eines Terrariums und ihrer gewohnten natürlichen Umgebung überhaupt überleben? Es ist also zum Wohle aller, dass dieses exotische Reptil schnellstens gefunden wird.

(Report Anzeigenblatt)