: „Die Stimme von Lank“ sagt „Tschüss“

Der Nikolausmarkt und weiter Feste müssen in Zukunft auf ihn verzichten: Lothar Großpietsch.

Wer kennt sie nicht, seine präzisen Programmansagen mit seiner markanten sonoren Mikrofonstimme. Jahrzehnte lang hat Lothar Großpietsch die Feste in Lank-Latum begleitet. Doch damit wird jetzt „leider“ Schluss sein. Der „Lanker Großmeister der Moderation“ sagt jetzt „Tschüss“: „Nicht, dass ich keine Lust mehr habe, bei der Organisation mitzuwirken und zu kommentieren, mein Gesundheitszustand lässt es leider nicht mehr zu“, sagt Lothar Großpietsch. Viele der Feste sind noch in guter Erinnerung. Dazu gehören die Oktoberfeste der Werbegemeinschaft „Rund um Lank-Latum“. Schlagerstars der damaligen Zeit wie Peter Orloff von den Schwarzmeer-Kosaken, Bata Illic, Billy Mo und viele andere traten auf der Bühne des „Alten Marktes“ auf. „Ebenso beliebt waren die Modenschauen bekannter Lanker Modehäuser.“ Stets war der Marktplatz von Zuschauern überfüllt. Die Programmgestaltung sowie die Verpflichtung der Künstler lag stets in den Händen von Großpietsch. Gleiches galt für die sieben Brunnenfeste, die der Heimatkreis veranstaltete.

„Zur Einweihung der Fußgängerzone wurde ein Zweitagesfest im September 1990 gefeiert“, erinnert sich Großpietsch. „Spontan wurde ein Wiedervereinigungsfest eine Woche später organisiert, das unerwartet gut besucht war.“ Die Millenniumfeier zum Jahrtausendwechsel war „ein grandioses Ereignis“. „Der Platz fasste kaum die Feiernden.“ Gleiches galt für die Feier zum 100-jährigen Zusammenschluss der Orte Lank und Latum, das in Latum stattfand. Fester Bestandteil im Veranstaltungskalender des Stadtteiles Lank-Latum ist der Nikolausmarkt am 2. Advent. Noch vor der Ortskernsanierung fand der erste Nikolausmarkt (Weihnachtsmarkt) in der Stadt Meerbusch in Lank-Latum statt. Dort wo sich heute der „Alte Schulhof“ befindet, stand die alte Schule. „Nach Abriss entstand dort ein kleiner unbefestigter Platz, auf dem die ersten Nikolausmärkte abgehalten wurden“, so Großpietsch. „Danach erst kamen die Märkte von Osterath und Strümp und die Winterwelt in Büderich hinzu.“ Wichtig für Großpietsch, welcher 40 Jahre ununterbrochen Vorsitzender des Stephanus-Chores war, war die Freundschaft zu internationalen Gruppierungen. Auf seine Initiative wurden Freundschaften im Jahr 1985 zum Chor L’Echo des Vagues (Echo der Wellen) der Partnerstadt Fouesnant, im Jahr 1986 zur Blaskapelle Fanfare St. Paulus, Maria Hoop und später noch zum russischen Dreifaltigkeitschor Pskow bei St. Petersburg geschlossen. Die holländische Blaskapelle tritt seither, sowie auch in diesem Jahr, beim Nikolausmarkt auf – nur Lothar Großpietsch nicht mehr. Aber: „Ich werde auch weiterhin mit Freude am öffentlichen Leben des Stadtteiles Lank-Latum teilnehmen.“ Nur öffentlich sagt „Die Stimme von Lank“ jetzt „Tschüss“.