1. Meerbusch
  2. Meine Heimat

VHS-Projekt: Meerbuscher Senioren arbeiten am Oldies-Magazin

Projekt „Oldies“-Magazine : Auftakt-Treffen gut besucht

Mit ihrer Projektidee für ein „Oldies“-Magazine hat VHS-Leiterin Béatrice Delassalle-Wischert offensichtlich ins Schwarze getroffen. Zur Auftaktveranstaltung waren knapp zwei Dutzend Bürgerinnen und Bürger, spürbar entschlossen, etwas Neues auf die Beine zu stellen.

„Ich bin überwältigt von so viel Resonanz“, begrüßt Béatrice Delassalle-Wischert die Teilnehmenden der ersten Sitzung von Kurs Nummer 231-1111. Zwölf Frauen und neun Männer haben sich eingefunden, um an der Volkshochschule eine Zeitschrift zu machen, wie es sie in Meerbusch noch nicht gibt – ein Journal von Senioren für Senioren, das deren Sichtweisen beleuchtet, aber auch jüngere Generationen adressiert.

„Oldies“-Magazine, das stellt die VHS-Leiterin gleich klar und in diesem Punkt sind sich alle einig, werde die Zeitschrift auf keinen Fall heißen. Das sei lediglich ein Arbeitstitel. Auch sei der Kurs eigentlich kein Kurs, „sondern quasi eine Redaktion“, in der sämtliche Aufgaben rund um die Magazinerstellung zusammenlaufen. Wie sich die Verteilung im Einzelnen gestalte, gelte es nun zu klären.

Es folgt zunächst eine Vorstellungsrunde. Fast alle Anwesenden sind im Ruhestand, die Altersspanne deckt fünf Jahrzehnte ab. 22 Persönlichkeiten, Biografien, Berufe: darunter ein ehemaliger Jurist, der Geschäftsführer einer Einkaufsvereinigung, zwei Fotografen, eine Bewährungshelferin, Sozialpädagoginnen, ein Berufsschullehrer. Einige schreiben für sich privat, zwei andere haben früher als freie Lokalredakteure gearbeitet. Manche haben „mit Journalismus gar nichts zu tun“, viele sind neugierig, möchten etwas lernen, ihre Erfahrungen weitergeben. Es geht auch um Kontakte: Mehrere berichten, dass sie teils seit Jahrzehnten in Meerbusch leben, aber hier eigentlich niemanden kennen. Eine Dame steht der ganzen Sache höchst skeptisch gegenüber, doch die meisten sind optimistisch, mit dem Magazin eine Lücke schließen zu können, „weil in Meerbusch für Ältere nicht so viel läuft“.

Für die Leitung des Projekts konnte mit Horst Engelbach ein Profi gewonnen werden: Der langjährige VHS-Dozent hat 35 Jahre als Journalist für renommierte Zeitschriften und Verlage gearbeitet und in München an der Deutschen Journalistenschule gelehrt. Seine Aufgabe ist es nun, eine redaktionelle Struktur mit verschiedenen Ressorts aufzubauen. „Ich freue mich über so viel Kompetenz und Neugierde“, sagt Engelbach, beeindruckt von den hohen Teilnehmerzahlen.

Bislang steht nur der grobe Rahmen – geplant sind zwei Print-Ausgaben pro Jahr und eine Auflage von 1 800 bis 2 000 Stück, die nicht bei der Stadt gedruckt werden können und öffentlich ausliegen sollen. Der Rest ist völlig offen und muss von den Teilnehmenden umgesetzt werden: Finanzierung der Druckkosten durch Anzeigen- und Sponsorenakquise, Format und Layout, Vertrieb und Marketing, ganz abgesehen von den Inhalten. Soll jedes Heft unter einem Motto stehen? Druckt man in Schwarzweiß oder Farbe? („Zu teuer!“) Gibt es Interviews, Kommentare, Veranstaltungshinweise, Lyrik- und Prosaseiten oder Filmbesprechungen? („Meerbusch hat ja noch nicht mal ein Kino!“) Wer macht was? Die Komplexität des Themas ist enorm und der Diskussionsbedarf hoch; es gibt zahlreiche Wortmeldungen.

  • Versprechen ein vielfältiges Angebot für das
    Programm vorgestellt : Neues VHS-Semester startet!
  • Die Krefelder Band „Good Times“ sorgt
    Semestereröffnung bei der VHS : Party in Schwarz und Weiß
  • Die VHS Meerbusch kann ab April
    VHS Meerbusch : Innovatives Medienangebot

Später im Gespräch sagt Béatrice Delassalle-Wischert: „Dass so viele Leute gekommen sind, zeigt den Bedarf einer Plattform für ältere Menschen.“ Jeder könne sich mit seinen Fähigkeiten einbringen. Ziel sei es, das Projekt langfristig bei der VHS anzubieten.

Magazin Nummer 1 soll im Sommer erscheinen; bis Mitte Juni sind noch neun Termine für die Hobby-Redakteure angesetzt. „Das ist wenig für die Erstausgabe“, sagt die VHS-Leiterin, „und auch verbunden mit Klinkenputzen. Aber ich bin da guten Mutes.“