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: Ist Gladbach bereit für unverpackt?

: Ist Gladbach bereit für unverpackt?

Lange vorbereitet, in der Gründerwoche erstmals präsentiert – an diesem Mittwoch, 4. Dezember, hat sich nun die Tür des neuen Unverpackt-Ladens Fil Mea in Windberg das erste Mal geöffnet. Der Extra-Tipp hat die beiden Gründerinnen Judith Grünewald und Gizem Bulut an ihrem Tag eins besucht.

Über 200 Kilo Verpackungsmüll verursacht jeder von uns im Jahr. Plastikteppiche in den Weltmeeren, Plastikspuren in der Nahrung, Plastik überall. Das geht nicht so weiter, sagen sich die beiden Gladbacher Freundinnen Judith Grünewald und Gizem Bulut bereits während ihres Studiums in Köln und kaufen im dort bereits etablierten Unverpacktladen und beim Gemüsehändler nebenan ein – ohne Plastik.

Zu Besuch in der Heimat, kommt ihnen irgendwann die Idee, „auch Gladbach etwas Gutes zu tun“, sagt Gizem Bulut. Und so wird aus der Idee ein Konzept und mit viel Unterstützung – vom Unverpackt-Verband und der Wirtschaftsförderung Mönchengladbach, sowie mithilfe eines Gründerstipendiums des Landes NRW – wird das Konzept umgesetzt.

Was den beiden Gründerinnen wichtig ist: „Nachhaltigkeit gehört weder in die Öko-Ecke noch soll sie ein Schicki-Micki-Trend sein“, erklärt Judith Grünewald. „Wir mischen daher die Produkte, führen auch ’normale’ Sachen. Und wir wollen dahin kommen, dass die Unverpackt-Produkte für alle erschwinglich sind, was manchmal schwierig ist, weil wir die nicht in so großen Mengen einkaufen können wie ein Supermarkt.“

Die Frage ist: Ist Mönchengladbach bereit für den „Unverpackt“-Einkauf? „In Köln ist die Nachfrage schon groß“, erzählt Gizem Bulut. „Hier in Gladbach gibt es dagegen sicher noch viel zu erklären...“

Was Unverpackt-Anfänger auf jeden Fall mitbringen sollten: „Neugier und Offenheit, sich auf die Produkte einzulassen“, sagt Judith Grünewald. „Zeit, vor allem anfangs, um sich mit dem Unverpackt-Einkaufen vertraut zu machen“, ergänzt Gizem Bulut. „Und natürlich Behälter: Tupperdosen, Schraubgläser, Stoffbeutel...“

Susanne Jud ist eine Kundin der ersten Stunde und sehr angetan vom Angebot. Reis, Nudeln und Tee hat sie eingekauft. Und sie mag die Atmosphäre: „Ich habe den Eindruck, dass man hier nicht so ideologisch gelenkt wird, sondern sich in Ruhe etwas aussuchen kann.“

Das können übrigens auch Gummibärchen und Cola-Fläschchen sein. Die gibt’s hier nämlich auch – unverpackt!