: „Jetzt reicht ein Klick“

Schnelles Internet, Laptops, Tablets oder PCs für die Schüler – Deutschland hat im internationalen Vergleich viel Nachholbedarf, was die Digitalisierung der Schulen angeht. In Mönchengladbach werden große Anstrengungen unternommen, um aufzuholen. Die Realschule Volksgarten ist eine der ersten hier mit neuer Ausstattung.

. „Recherche für den Sowikurs, aktuelle Nachrichten finden – das geht alles schneller“, sagt Halima (17), Zehntklässlerin in der Realschule Volksgarten. Damell (17), und Daniel (15), stimmen ihr zu: Aufgaben aus dem Mathebuch lösen, Texte zusammenstellen, arbeiten mit dem Mathe-Programm GeoGebra – alles geht zeitsparender als vorher. Voraussetzung sind schnelles Internet und Hardware, die nicht völlig veraltet ist. Die Realschule Volksgarten ist nach der Gesamtschule Neuwerk die zweite Schule, die in Mönchengladbach bereits von den Mitteln des Förderprogramms „Digitalpakt“ profitieren kann. Schnelles Internet und 32 Thinkpads der Marke Lenovo machen den Unterricht jetzt zeitgemäß. „Um zwei solche Grafiken auf die Tafel zu zeichnen hätte ich eine Stunde gebraucht“, sagt Christoph Heussen, Lehrer für Mathe und Informatik und in der Realschule Volksgarten der Koordinator für die Digitalisierung. „Jetzt reicht ein Klick“. Das sei überfällig gewesen, so Hans-Josef Seng, stellvertretender Schulleiter. „Wir sollen die Kinder auf die Zukunft vorbereiten, da können wir nicht mit der Kreidetafel kommen.

Ob sie PCs, Tablets oder Laptops haben möchten, können die Schulen selber entscheiden. Neuwerk hat sich für Tablets entschieden, die Lehrer der Realschule finden Laptops besser. „Da kann man mehr mit machen“, sagt Lehrer Heussen, „Robotik mit Lego-Bauteilen zum Beispiel“. Exotische Extrawünsche könnten dagegen nicht erfüllt werden, sagt Harald Weuthen, Fachbereichsleiter Schule und Sport bei der Stadt, schon wegen der Wartung ginge das nicht. Um zu klären, welche Schule was braucht, gibt es im März mit jeder Schule ein Ausstattungsgespräch.

Dass manches trotz Eile so lange dauert, daran ist – wie so oft – die deutsche Bürokratie schuld. „Wir sind in Mönchengladbach wirklich schnell, aber Richtlinien im Vergaberecht bremsen uns wieder aus“, sagt Günter Bohnen, der als Abteilungsleiter Schulbetrieb im Fachbereich Schule die Fäden in der Hand hält. Deshalb müssten sich die Schulen noch ein wenig gedulden. Mit Stichtag 14. Januar lagen an 42 Standorten bereits die Kabel für schnelles Internet; 26 Standorte haben schon schnelles Internet, an 22 Schulen ist der Auftrag erteilt, an weiteren 22 wird schon gebuddelt. „Es war die richtige Entscheidung, mit dem stadteigenen VitusNet zu arbeiten“, so Weuthen, so könne man autonom und weitreichend operieren, da die Kabel oft schon da seien, etwa durch Blitzanlagen. Lediglich für Beckrath, Hehn und Broich habe man die Deutsche Glasfaser gebraucht, die Stadtteile seien zu weit weg.