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: Wenn die Heizung „Blutdruck“ hat

: Wenn die Heizung „Blutdruck“ hat

Ab Januar müssen wir alle CO2-Steuer zahlen. Zusammen mit dem Homeoffice lässt das die Heizkosten für manch einen ganz schön steigen. Ein Heizungscheck, kann helfen, teure Schwachstellen aufzuspüren und die Anlage zu optimieren. Detlef Poullie, Dozent für Versorgungstechnik und Experte der ZDF-Sendereihe WISO, gibt Tipps dazu.

. Heizen wird noch teurer. Ab Januar gibt es die CO2-Steuer. Bei einem Verbrauch von 2000 Kubikmetern Gas bedeutet das ein Mehr von 125 Euro im Jahr, bei 2000 Litern Öl sogar 158 Euro zusätzlich. Das in Coronazeiten weit verbreitete Homeoffice tut sein übriges, für viele die Heizkosten ganz schön ansteigen zu lassen.

„Ein ’Heizungs-EKG’ kann helfen“, sagt Detlef Poullie, Mönchengladbacher Dozent für Versorgungstechnik und Experte der ZDF-Service-Serie „WISO“. Mit „EKG“ meint er einen Heizungscheck, bei dem eventuelle Schwachstellen in Betrieb und Dämmung der Heizanlage aufgespürt und ausgeräumt werden können, um die Wirtschaftlichkeit der Heizung zu optimieren und Mehrkosten so wieder rein zu holen. Erste Anhaltspunkte für Schwachstellen wären, wenn die Heizung störende Geräusche macht, die Heizflächen nur langsam warm werden oder die Räume sich nicht gleichmäßig aufheizen.

Eines der Geräte, mit denen der Installateur den „Blutdruck“ der Heizung misst, ist das Abgas-Analysegerät. Zusammen mit dem Betreiber fragt der Fachmann zudem eine Reihe von Werten ab, die in ein vierseitiges standardisiertes Formular, den ZVPlan, bestehend aus Inspektionsbericht und Anlagenbewertung, eingetragen werden. Nach einem Punktesystem wird die Heizungsanlage bewertet und der Installateur kann Verbesserungsempfehlungen geben. „Bis zu 30 Prozent Kosten lassen sich mitunter durch eine Optimierung einsparen“, sagt Detlef Poullie. Der Heizungscheck kostet 100 bis 150 Euro und wird vom Fachmann durchgeführt.

Es gibt aber auch die kostenlose App ZVPLAN. Damit können Eigentümer Schritt für Schritt ihre Heizung selbst unter die Lupe nehmen. Das Schornsteinfegerprotokoll rauszusuchen und im Keller einen Blick auf die Heizungsplakette zu werfen, bleibt ihnen dabei allerdings nicht erspart. Die App macht am Ende des Vorgangs auch gleich Verbesserungsvorschläge.