1. Mönchengladbach

Neues Buch "Psyche aus Leidenschaft" von Jürgen Vieten

Gladbacher Psychiater schreibt Nachschlagewerk : „Viele Patienten trauen sich nicht, nachzufragen“

Dr. Jürgen Vieten ist dabei, sich aus dem aktiven Berufsleben zurückzuziehen, aber vorher hat der Psychiater und Kolumnist der Rheinischen Post noch ein Buch geschrieben. „Psyche aus Leidenschaft“ ist ein Handbuch, in dem psychische Erkrankungen und Störungen leicht verständlich erklärt werden.

Es ist ihm eine Herzensangelegenheit, seinen Patienten verständlich zu erklären, was mit ihnen los ist, das sieht schon, wer seine Praxis-Website besucht. Aber auch das Verständnis für Betroffene und die Entstigmatisierung seines Fachgebietes war ihm schon immer ein Anliegen: Der Psychiater Dr. Jürgen Vieten hat in der Vergangenheit über 60 Kolumnen zu psychischen Störungen und Erkrankungen für die Rheinische Post geschrieben. Jetzt hat er sie zu einem Psychiatrie-Handbuch für jedermann mit dem Titel „Psyche aus Leidenschaft“ aufbereitet.

Das Handbuch soll keine Anleitung zum Selber-Psychologisieren sein, sondern leicht verständliche Erklärungen für die bieten, die mit einer – mitunter schwer verständlichen – Diagnose aus der Arztpraxis kommen, oder für deren Angehörige.

„Die Patienten sind oft unsicher und, zum Beispiel in der Depression, besonders ängstlich. Dann trauen sie sich nicht, nachzufragen“, sagt Vieten und räumt ein, dass auch er als junger Arzt erstmal lernen musste, sich in seine Patienten hinein zu versetzen. Das sprichwörtliche „Ärztelatein“ bedarf für viele erstmal einer „Übersetzung“. Das Buch „soll helfen, die Kluft zwischen oft unverständlicher Wissenschaft/Medizin und täglich auf uns einprasselnder Alltagspsychologie zu überbrücken“, schreibt er in der Einleitung. Von Schizophrenien über die Alzheimer-Krankheit bis zu Essstörungen erklärt er fast alle Krankheiten und Störungen, mit denen er als Arzt im Laufe seiner Berufsjahre zu tun hatte. Dabei hat er einige der Kapitel, wie die über Bipolare Störungen, Borderline, Angststörungen und Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung (ADHS), von international anerkannten Experten gegenlesen lassen. Aber es geht auch um die Erklärung von Emotionen, den Unterschied zwischen Psychologie und Psychiatrie und vermeintliche Abweichungen von der Masse, wie Hochbegabung oder Transsexualität, die früher als „Krankheiten“ missgedeutet wurden.

„Es ist ein Handbuch, aber es soll auch unterhaltsam sein“, sagt Psychiater Vieten, ein Nachschlagewerk aus Praxiserfahrungen, Wissen, Wissenschaft und auch eigener Meinung.