450 Kilometer für den guten Zweck

450 Kilometer für den guten Zweck

Lioba Kühne ist seit Samstag mit dem Pony Joshi und dem Australien Sheperd Mischling Frieda auf einer Spendenwanderung entlang der Nordseeküste unterwegs.

Joshi hat die Ruhe weg, wäre da nicht der Esel, der seinen Riemen des Geschirrs ins Maul nimmt und ihn auf die Weide ziehen will. Gerade einmal fünf Minuten ohne das 15-jährige Pony — und es wird schon vermisst. "Das wird noch viel schlimmer für ihn", sagt Lioba Kühne mit einem Lachen. Die 20-jährige Studentin der Sozialen Arbeit wohnt seit knapp einem Jahr in Willich und hat Großes vor: Bereits am Samstag ist sie an die Nordseeküste gereist, um dort (geplante) 22 Tage für den guten Zweck zu wandern — mit Pony Joshi und Australien Sheperd Mischling Frieda.

Aber nicht, dass sie mit einer Spendendose über die Deiche läuft, "ich werde Visitenkarten verteilen auf denen das Spendenkonto steht". Für die Klinik der Kinder- und Jugendrheumatologie des St. Josef Stifts in Sendenhorst in Münster will sie Geld sammeln. Genauer: Für den dort aktiven Elternverein der Klinik. "Ich bin da selber behandelt worden und habe gesehen, dass es für den Verein sehr schwierig ist, Geld zu bekommen", sagt Lioba. Die wenigen Mittel, die der Elternverein bekommt, werden für Bastelmaterialien oder beispielsweise auch für Tagesfahrten zum Tierheim genutzt. "Und die Kinder sie dort meist viele Wochen."

Auf die Idee kam die aus Xanten stammende Studentin der FH Mönchengladbach im Whirlpool in "De Bütt". Bereits im vergangenen Jahr war Lioba rund drei Wochen zu Fuß in NRW unterwegs. "2013 wollte ich nicht viel Geld ausgeben und nach Mallorca wollte ich auch nicht." Mit einer WG-Mitbewohnerin genoss sie den Tag im Willicher Schwimmbad. "Und da stand die Urlaubsfrage an." Schon war die Idee geboren.

Im Örtchen Leer in Ostfriesland ist der Start, von da soll es möglichst auf den Deichen oder nah am Meer entlang nach Cuxhaven, über Wilhelmshaven und Bremerhaven bis zum Endpunkt Buxtehude gehen. Insgesamt soll die Strecke 450 Kilometer lang sein. Übernachtet wird fast durchgehend auf Höfen.

In Willich steht Joshi auf dem Schmittchen-Hof an der Moosheide, auch Sonja Schmitt und Sohnemann Leo (10) werden die ersten Tage mitreisen. Und die Vorbereitungen liefen schon wochenlang: Da schneiderte ein Freund Jutte-Säcke für Joshi, das Pony musste das Aufladen auf den Hänger üben. "Und jetzt habe ich schon zahlreiche Spenden bekommen. Freunde und Bekannte fanden die Idee so gut."

Interessierte, die die Strecke einmal betrachten oder mehr wissen wollen, können auf der Internetseite www.norden-tour-2014.webnode.com reinschauen.

(StadtSpiegel)