Baufinanzierung: Vom aktuellen Zinstief profitieren

Baufinanzierung: Vom aktuellen Zinstief profitieren

Nachdem die Europäische Zentralbank die Zinsen gesenkt hat, folgen bei Sparern lange Gesichter. Kreditnehmer allerdings freuen sich über das aktuelle historische Zinstief. Denn nie war es einfacher, den Traum vom Eigenheim mithilfe eines Kredits zu verwirklichen.

Allerdings dauert diese Phase wohl nicht mehr lange an. Nach Expertenmeinung haben die Bauzinsen ihren Tiefpunkt erreicht. In den kommenden Monaten wird ein erneuter Anstieg erwartet. Wer also von den günstigen Zinsen profitieren möchte, muss sich beeilen. Zu Beginn der Baufinanzierung steht der Kassensturz. Auch wenn es möglich ist ein Eigenheim ohne Eigenkapital zu erwerben, sollten nach Möglichkeit mindestens 20 Prozent der Kosten aus eigenen Mitteln getilgt werden können. Dazu gehört nicht nur der Kaufpreis. Auch monatliche Fixkosten, Honorar für den Notar und doppelte Mietbelastung sollten mit eingeplant werden. Zusätzlich ist es sinnvoll eine Sicherheitsreserve von drei bis sechs Nettomonatsgehältern zur Seite zu legen, um für Notfälle über finanzielle Ressourcen zu verfügen. Wenn ermittelt wurde, wie viel Eigenkapital trotz all dieser Kosten eingebracht werden kann, geht es an den Finanzierungsplan.

Eine erste Einschätzung über das Budget für den Erwerb von Eigentum gibt der Baufinanzierungsrechner der ING-DiBa. Im nächsten Schritt sollte in einem persönlichen Beratungsgespräch festgelegt werden, welche Laufzeit und Rate für die Tilgung gewählt werden. Dabei ist es wichtig sich eine lange Zinsbindung zu sichern, denn nur so ist es möglich, langfristig von niedrigen Zinsen zu profitieren. Die großen Verlierer, so scheint es, sind diejenigen, die vor einigen Jahren ihre Verträge zu wesentlich schlechteren Konditionen abgeschlossen haben. Doch auch wer sein Eigenheim mit höheren Zinsen finanziert, kann noch vom historischen Zinstief profitieren. Einen Kredit vorzeitig aufzulösen und umzuschulden ist möglich, wenn die Baufinanzierung fehlerhaft ist.

In diesem Fall kann der Vertrag einfach widerrufen werden. Ist aber eine Kündigung nötig, muss für gewöhnlich eine Vorfälligkeitsentschädigung an die Bank gezahlt werden, die im europäischen Vergleich in Deutschland überdurchschnittlich hoch ausfällt.