Bombendrohung bei Volksverein

Bombendrohung bei Volksverein

„Im Gebäude ist eine Bombe, weil sie Flüchtlingen helfen“ - als die Mitarbeiterin vom Volksverein an der Geistenbecker Straße um kurz nach 10 den Zettel liest, wird sie bleich und begrüßt mich: „Bitte verlassen Sie sofort diese Halle.“

Eigentlich wollte ich Mahmoud Almasri fotografieren, einen Flüchtling aus dem syrischen Daraa, der am Römerbrunnen wohnt und seit zwei Wochen dem Volksverein hilft, die Sachspenden der Bürger zu sortieren und zu ordnen. Mahmoud und ich denken zunächst an einen Scherz. Es ist aber ein ganz, ganz schlechter. Polizei fährt vor, Feuerwehr, Krankenwagen, schnell flattert Absperrband im Wind. Alle Mitarbeiter müssen die Räume verlassen. „Sind auch wirklich alle draußen?“ Mitarbeiterzahlen werden über die Straße gerufen. Ja, alle sind in Sicherheit. Hermann-Josef Kronen der Geschäftsführer bleibt äußerlich ruhig. „Ich bin jetzt im 32. Jahr dabei, aber so etwas brauch’ ich nicht.“ Während sich die Beschäftigten nach einer warmen Bleibe umsehen, bemüht sich die Einsatzleitung um Sprengstoffspürhunde. Sie müssen teils von weit her hinzugerufen werden. Spurensicherung ist da, der Staatsschutz ermittelt, die Einsatzkräfte gehen auf Nummer sicher und durchsuchen die Räume penibel bis 14 Uhr. Das Ergebnis: Es wurde keine Bombe gefunden.

(StadtSpiegel)