Eine völlig andere Welt

Eine völlig andere Welt

Der Premium-Wanderweg „Galgenvenn“ im Naturpark Schwalm-Nette hat die Chance, Deutschlands schönster Wanderweg 2016 zu werden. Für Wegescout Wilfried Küsters ist dies keine Überraschung. Der Wander- und Naturführer betreut den Wanderweg und verrät im Interview, was das Galgenvenn so einzigartig macht.

Urige, oft genug noch unberührte Natur - das kennzeichnet den Premium-Wanderweg „Galgenvenn aus.

Herr Küsters, ist das Galgenvenn Deutschlands schönster Wanderweg?

Wilfried Küsters:

Zumindest steht der Weg völlig zu Recht zur Wahl. Das Galgenvenn ist einzigartig im Naturpark Schwalm-Nette und für die Wanderregion Niederrhein. Nirgends gibt es eine solche abwechslungsreiche Landschaft wie hier im deutsch-niederländischen Grenzgebiet zwischen Kaldenkirchen und Tegelen. Die Kies- und Tonschichten im Boden ermöglichen eine facettenreiche Vegetation. Nahezu nach jeder Kurve erwartet die Wanderer eine andere Welt. Durch das vielfältige Landschaftsbild werden Gäste und Wanderer für ein Landschaftserlebnis begeistert.

Was gibt es zu sehen?

Auf dem 11,2 Kilometer langen Rundweg gibt es immer feuchte Heidemoore wie das Sonsbeek-Venn und das Lange Venn. Vom Rand der durch den Tonabbau geformten Schlucht blicken die Wanderer weit hinab ins Tal. Das Hühnerkamp ist eine einmalige Heidelandschaft. Zurück zum Galgenvenn geht es durch eine Eichenallee, vorbei an Mammutbäumen und dem malerischen Blick auf die ehemaligen Flachskuhlen. Dort ist auch ein Wasserblick des Naturparks installiert. Ich empfehle jedem Gast, sich Zeit zu nehmen und die Natur mit allen Sinnen zu erleben.

Wie funktioniert das?

Wer an den Heidemooren eine Rast macht, hört ein Froschkonzert und sieht Libellen aufsteigen. Der feuchte Wald wirkt moosdurchzogen wie im Märchen. Im lichten Primärwald sieht man Insekten. Im niederländischen Naturschutzgebiet Holtmühle ermöglicht eine neue Aussichtsplattform den Blick Richtung Maastal. Und auch, wenn es kein Teil des Rundwanderweges ist, gehört für mich ein Abstecher zu den Wasserstellen am Galgenvenn unbedingt zu einem Besuch dazu. Dort ist nicht nur der Blick übers Wasser herrlich, der Legende nach soll dort auch im Mittelalter der Galgen gestanden haben. Ohnehin ist der Ort geschichtsträchtig.

Wieso das?

Die Wanderer machen einen Schnelldurchlauf durch 2000 Jahre Kulturgeschichte: Sie queren eine ehemalige Römerstraße, über die das Lager in Xanten versorgt wurde. Das Galgenvenn erinnert an die Gerichtsstätte im Mittelalter. Die Flachskuhlen bezeugen die Textilgeschichte der Region. Dort wurden früher die Flachsfasern gelöst. Kiesgrube und die Schlucht zeigen, wie das Bauhandwerk die Natur verändert. Eine lange Kastanienallee belegt, wie der Mensch die Natur nach den Weltkriegen gestaltet hat. Dies alles erleben die Wanderer auf nur 11,2 Kilometern durchs Galgenvenn.

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Zur Person: Wilfried Küsters leitet zahlreiche Führungen am Niederrhein. Als Wandersout des Naturparks Schwalm-Nette ist er für den grenzüberschreitenden Premiumwanderweg Galgenvenn zwischen Kaldenkirchen und Tegelen verantwortlich. Der 44-Jährige lebt mit seiner Familie (2 Kinder) in Wachtendonk.

Hintergrund: Endspurt im Wettstreit um Deutschlands schönsten Wanderweg 2016: Noch bis zum 30. Juni können Naturfreunde beim Deutschen Wandermagazin abstimmen und Preise gewinnen. Der Premiumwanderweg „Galgenvenn“ des Naturparks Schwalm-Nette liegt dabei weiter aussichtsreich im Rennen, derzeit bei der Online-Abstimmung auf Platz zwei. „Nutzen Sie die verbleibende Zeit uns stimmen Sie für unseren schönen Galgenvenn-Wanderweg“, wirbt Schwalm-Nette-Geschäftsführer Michael Puschmann.

(Report Anzeigenblatt)