Haus Meer: „Praktisch wertlos geworden“

Haus Meer: „Praktisch wertlos geworden“

Geschichtsverein Meerbusch: Die Stadt soll Verantwortung für Haus Meer übernehmen.

Nachdem die Obere Denkmalbehörde in den Ergebnissen der jüngsten Grabungen auf dem Gelände von Haus Meer das unvermeidliche Aus für die aktuellen Hotelpläne der Regent-Gruppe sieht, liegt für den Geschichtsverein die einzige Lösung des bestehenden Dilemmas in der Übernahme des Gesamtdenkmals durch die öffentliche Hand. „Mit der Unmöglichkeit einer kommerziellen Bebauung ist das historische Gelände jetzt für jeden Investor praktisch wertlos geworden, gleichwohl besteht immer noch die seit Jahren ignorierte Verpflichtung, die baulichen Reste des Klosters zu sichern“, beschreibt der Vorsitzende Mike Kunze die Situation. Nachdem das Warten auf eine genehmigungsfähige Bebauung nun vergeblich gewesen sei, müsse diese Sicherung nun von der Stadt umso nachdrücklicher eingefordert werden. Gegebenenfalls müsse die Stadt auch selbst in die Pflicht treten, das bedeutendste historische Gesamtdenkmal im Stadtgebiet zu erhalten, sagt Kunze.

Auf diese Route hatte sich der Vorstand des Geschichtsvereines nach dem Bekanntwerden des Sachverhaltes im letzten Kulturausschuss am Donnerstag geeinigt. Anschließend wurden die Vorsitzenden Mike Kunze und Dr. Paul Hoffmann sowie Schatzmeister Robert Rameil von der Mitgliederversammlung einstimmig in ihren Ämtern bestätigt. In den Beirat wurden erneut Dr. Vera Meyer-Rogmann, Professor Norbert Schöndeling und Stadtarchivar Michael Regenbrecht berufen.

Als besondere Vorhaben für das laufende Jahr hat sich der Verein in Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv die Hildegunde-Ausstellung nach den Sommerferien anlässlich des 850. Klosterjubiläums, zusammen mit der Volksbank Meerbusch eine Neuauflage des Geschichtswettbewerbs und natürlich die Herausgabe des 33. Geschichtsheftes gesetzt.

Im Anschluss an die Sitzung referierte Reinhard Lutum vom Rheinischen Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz vor rund 60 interessierten Meerbuschern über die Meerer Motte. Die Ausgrabungen an der Niederungsburg vor rund 50 Jahren hatten die westeuropäische Burgenforschung revolutioniert, obwohl bis heute anstelle eines Abschlussberichtes erst Zwischenberichte vorliegen.

(Report Anzeigenblatt)