Karneval, Jugendliche und Alkohol

Karneval, Jugendliche und Alkohol

Ich mag Karneval. Das mochte ich immer schon, schon als Kind. Jedoch stand und steht bei mir der Spaß am Verkleiden absolut im Vordergrund. Das war so als ich zehn Jahre lang im Männerballett getanzt habe und auch als Funkengardist bin ich gerne aufmarschiert.Dass der Alkohol zum Karneval gehört, finde ich erstmal nicht schlimm - wenn man weiß, wo die Grenzen sind.


Und leider ist es seit einigen Jahren so, das besonders Jugendliche diese Grenzen nicht mehr kennen oder sie bewusst überschreiten. "Komasaufen" - sowas gab's zu meiner Zeit nicht. Wenn mal einer einen über den Durst getrunken hatte, dann war das sicherlich lustig, aber auch schlimm. Schlägereien oder Pöbeleien sind mir da bis heute fremd. Leider scheint das bei den heutigen Kids und Teens nicht mehr der Fall zu sein.
Vielen Jugendlichen, die ich nun über die Karnevalstage gesehen habe, mangelt es einfach am Verständnis für Karneval. Mir scheint, es ist für sie nur eine Freikarte zum Saufen und randalieren. Die Polizei im Kreis Viersen hatte in diesem Jahr erheblich mit betrunkenen Jugendlichen zu kämpfen. Und das ist nicht mehr lustig. Auch was die Kreativität an Kostümierung betrifft scheint da nicht viel zu sein. Meist ein Tierkostüm und bloß keine Schminke. Soll ja bequem sein und man muss ja noch cool aussehen. Auf dem Rücken meist ein Rucksack, in dem dann der Alk verstaut ist - natürlich nur das harte Zeug.
Nein, mit Karneval, so wie er sein sollte und so wie ich ihn seit Kindheitstagen gefeiert habe, hat das nichts zu tun.
Trotzdem kam ich nicht darum herum ein (Streit)Gespräch zwischen zwei jugendlichen Mädels mitzubekommen, bei dem ich etwas schmunzeln musste. Das Gespräch verlief ungefähr so: "Pass ma' auf Fräulein, halt ma' die Fr...e — isch weiß nämlisch wo Dein Zuhause wohnt".
Kontert die andere: "Ey blöde Kuh, du has misch mal gar nix zu sagen ja, Deine Mutter arbeitet doch bei Nordsee — als Geruch".