Kreative Szene bewegt die Stadt

Kreative Szene bewegt die Stadt

Zum 25. Mal luden drei Saloniéren zum Gladbacher Salon, einer Veranstaltungsreihe, die sich zum Ziel gesetzt hat, zum Ideenaustausch in der Stadt beizutragen. In der Jubiläumsveranstaltung drehte sich alles um Mönchengladbach und die Zukunftsperspektiven.

„Gladbach im Fluss“ war das Motto.

Sechs Salons veranstalten die drei Salonièren Beate Brungs, Helga M. Vesper und Christine Wilms im Jahr. Die Veranstaltungen, die schon mal an ungewöhnlichen Orten wie Hunde- oder Friseursalons stattfinden, widmen sich einem Thema, das unterhaltsam und abwechslungsreich dargestellt wird.

Zum 25. Gladbacher Salon hatten sich die Veranstalterinnen die Stadt selbst zum Thema genommen. Gastgeber waren die Freimeister, ein Zusammenschluss von Kreativen, die sich der Raumgestaltung widmen. „Mit komischen Räumen schöne Dinge tun“, beschreibt Freimeister Johannes Jansen augenzwinkernd seine Arbeit. Die Freimeister haben in Mönchengladbach schon verschiedentlich von sich reden gemacht: sie hatten die Idee, den alten Verlauf des Gladbachs wieder mit Schildern kenntlich zu machen, machten die Bleichwiese vorübergehend zur Strandbar. Sie gestalteten den Hardter Marktplatz um. „Wir haben ihn in erster Linie aufgeräumt“, sagt Jansen, „und mit wenig Geld aus einem städtischen Platz einen öffentlichen Raum gemacht.“

Auch die an der Waldhausener Straße gelegene Kulturküche haben die Freimeister gestaltet. Dieses Erfolgsprojekt, das auch schon die Aufmerksamkeit der NRW-Ministerpräsidentin auf sich gezogen hat, stellte Kulturküchen-Leiterin Hannah von Dahlen vor. Die Kulturküche ist ein Tagescafé, das von der gemeinnützigen Intres GmbH betrieben wird. Intres kümmert sich um Suchtkranke. In der Kulturküche finden zehn Intres-Klienten sinnvolle Beschäftigung. Gleichzeitig dient das Café als Treffpunkt der Kreativen, die oben im Haus ihre Büros haben, aber auch viele Menschen, die im Zentrum der Stadt arbeiten, nutzen den günstigen Mittagstisch. „Das Angebot wird gut angenommen und belebt außerdem tagsüber die Waldhausener Straße“, freut sich Hannah von Dahlen. Bald wird noch ein zusätzlicher Anziehungspunkt hinzukommen: eine Boulebahn ist vor der Kulturküche angelegt worden. Die Kugeln kann man im Café ausleihen. Außerdem gibt es eine ganze Reihe von erfolgreichen Abendveranstaltungen wie dem Kitchen-Talk, zu dem Torsten Knippertz, den Gladbachern als Stadionsprecher der Borussia bekannt, Gäste einlädt. Am Ende des Abends schließlich, erklärte Martin Platzer, was die Wirtschaftsförderung Mönchengladbach zur Kreativszene beiträgt. Bis 2011 war es seine Aufgabe, die Kreativen bei der Vernetzung zu unterstützen. Dabei ist das Netzwerk Apparillo entstanden, in dem sich die Kreativen der Stadt locker austauschen. Die Ideen zur Zwischennutzung der Bleichwiese sind beispielsweise dort ausgebrütet worden. „So ist ein ganz neues Arbeiten entstanden, Ideen wurden an Politik, Verwaltung und Unternehmen herangetragen“, sagt Platzer, der jetzt im Altstadtlabor die Umgestaltung und Belebung der Altstadt unterstützt. Sein Fazit: Es ist so viel in Bewegung gekommen – Mönchengladbach ist ganz und gar nicht langweilig.

(StadtSpiegel)