Lanker Weihnachts-„Platt“

Lanker Weihnachts-„Platt“

Beim letzten Mundart-Abend in Lank-Latum des Jahres 2015 gaben die Referenten um „Mundart-Papst“ Johannes Toups noch einmal alles – und das sehr zur Freude der zahlreichen Meerbuscher.

Proppenvoll war die Gaststätte „Haus Latum“, als Johannes Toups zum letzten Mal im Jahr 2015 zum Mundartabend mit einer Mischung aus amüsanten und besinnlichen Themen einlud. Aus ganz Meerbusch und angrenzenden Gemeinden waren Freunde des heimischen Platt herbeigeeilt. Dass sie dieses Mal gleich drei Sprachspezialisten – neben Toups auch Theo Langels aus Strümp und Ernst Müller aus Büderich – unterhalten sollten, erfuhren sie erst vor Ort. Unterhaltsam begann der Abend mit gemeinsamem Gesang, natürlich auf Platt, begleitet durch die Musiker Alfons Hannen und Wolfgang Beeck. „Dönekes“ und groteske Geschichten, vor allem über Familie Lintermann, schlossen sich an. Es war aber auch zu erfahren, weshalb Kirchenmäuse so arm dran sind und Briefträger vergangener Zeiten ein gar schweres Dasein fristeten. Lange Fußmärsche waren ihr Los, ohne Fahrrad oder gar EBike. Unterwegs gab‘s jedoch häufig Deftiges von Hausschlachtungen und Schnäpschen, was wiederum zu schicksalhaften Folgen führen konnte. Theo Langels erntete viel Applaus für auswendig vorgetragene, lange Verse über das alte Lank im Allgemeinen und seine Jugend dort im Besonderen, mit Kernseife zum Waschen, Plumsklo im Garten und „allein ein Fahrrad nur ein Traum“. Ernst Müller stand ihm mit witzigen Berichten aus der ländlichen Heimat samt ihrer Mühen und Kochkunst nicht nach. Er wurde herzlich zum Wiederkommen eingeladen.

 Johannes Toups weiß mittlerweile seit Jahren, wie man das Publikum begeistert.
Johannes Toups weiß mittlerweile seit Jahren, wie man das Publikum begeistert. Foto: Heimatkreis

Ganz still wurde es, als Toups nach der biblischen Weihnachtsgeschichte referierte, wie deutsche Kriegsgefangene in England 1944/45 Weihnachten „feiern“ durften. Er selbst kann sich an Bombenangriffe und Besatzungszeit noch gut erinnern.

Mit Bauernregeln, Redensarten, Lehrreichem und Lustigem verließ man die düstere Kriegs-Vergangenheit, um mit dem Lank-Latumer Heimatlied und guten Wünschen den nächsten Stammtisch am 7. März anzupeilen.

(Report Anzeigenblatt)