Heimatkreis Lank auf Tagestour : Kulturfahrt ins Bedburger Mittelalter
Lank-Latum „Das Mittelalter lebt“, versichert die Stadt Bedburg auf ihrer Homepage über ihren bereits im Jahre 1339 urkundlich erwähnten Stadtteil Alt-Kaster. Eine Gruppe des Heimatkreises Lank unternahm vor einigen Tagen eine sogenannte Kulturfahrt, um diese Aussage zu testen.
Die Sonne lachte und stellte wortwörtlich das „Mittelalter an der Erft“ ins richtige Licht. Eine nahezu zweistündige Führung ab Stadttor aus dem 14. Jahrhundert vermittelte ein umfangreiches Wissen – nicht nur, aber hauptsächlich – über das kleine Städtchen Alt Kaster, das allesamt restlos begeisterte. Bernd Küppers, der humorvolle Stadtführer, wies ausdrücklich darauf hin, er stelle ein Dorf vor mit ständig darin lebenden Menschen, nicht ein bewohntes Museum. Es stünde den Gästen jedoch frei, es als solches zu betrachten.
In der Tat, seine Aussage machte Sinn. Stadtmauer mit Rundtürmen, Stadttore, Kellnerei, Backsteinbauten, Marktplatz, die Eulengasse mit mittelalterlichem Kern, Altes Amtshaus, Kirche und sogar der Friedhof werden seit Jahrhunderten gepflegt und nötigenfalls restauriert. Allein die prachtvolle Burg Kaster der Grafen von Jülich aus dem Jahre 1273 wurde nach Zerstörungen nicht wiedererrichtet. Im 30-jährigen Krieg hatte man sie geschleift, belgische Besatzung sprengte 1919 den Rest. An sie erinnert nur noch eine winzige Rest-Ruine auf einer kleinen Anhöhe in der Erft.
Die Fortsetzung der Tagesfahrt galt dem Wasserschloss Dyck in Jüchen samt umgebendem schmuckvollen Park. Ein Eldorado der Gartenkunst. Das Schloss ist bereits 1094 urkundlich erwähnt. Den Heimatkreislern war es von früheren Besuchen bestens bekannt. Einige Gartenbesitzer unter ihnen ließen sich deshalb die Gelegenheit zum Erwerb der neuesten Rosensorte „Schloss Dyck“ nicht nehmen.
Nach so viel – zumeist mit Muskelkraft erworbener – Kenntnis zu Kultur, Architektur, Historie und Horticultura überkommen selbst den engagiertesten Heimatfreund Hunger und Durst. Das Café im Rittergut Birkhof in Korschenbroich bot Abhilfe. Komplimente und lautstarker Applaus waren den Organisatoren des Heimatkreises (Jürgen Simons und Helga Ebner) auf der Heimfahrt sicher.
