: 100 Jahre Volkshochschule

Am vergangenen Freitagabend feierte auch die Meerbuscher Volkshochschule das 100-jährige Bestehen mit mehreren Festakten bei der Langen Nacht der Volkshochschulen.

Filzen, Kreistänze, Sprachkurse und ein Gitarrenworkshop – bei der langen Nacht der Volkshochschulen in Osterath konnten Interessierte neben dem Rahmenprogramm in zehn aktuelle Kurse hineinschnuppern. Deutschlandweit beteiligen sich 420 Einrichtungen an dieser Aktion zur Feier der 100 Jahre VHS. Das Motto war dabei „100 Jahre Wissen teilen“ und das Thema, das die VHS in diesem Jahr beschäftigt „zusammenleben. zusammenhalten!“

„In Zeiten der Digitalisierung bietet die VHS Platz für sozialen Austausch“, sagt Béatrice Delassalle-Wischert, die Leiterin der VHS Meerbusch: „Auch der Zusammenhalt der Dozenten ist uns wichtig.“ Zu diesem Anlass fand zunächst eine gemeinsame Pasta-Party mit 40 Dozenten statt, bei der es zu angeregten Gesprächen kam.

Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage zitierte bei ihrer Eröffnungsrede der Ersten Langen Nacht der Volkshochschulen Konfuzius: „Bildung muss allen Menschen zugänglich sein.“ Die Volkshochschulen hätten ihren eindeutigen Beitrag dazu geleistet, dass sich das Ansehen von Bildung in Deutschland im 20. Jahrhundert verändert habe. In der Weimarer Republik wurde die Weiterbildung 1919 erstmalig mit in die Verfassung aufgenommen. „In Meerbusch wird mittlerweile 72 Jahre lang gelehrt und gelernt“, sagte Angelika Mielke-Westerlage. Franz-Josef Radmacher, der lange Vorsitzender des Heimatkreis Lank war, ist die VHS wichtig und erinnerte sich, dass es in den 50er und 60er Jahren die erste Zweigstelle in Lank gab, in der ein Pfarrer zwei Kurse anbot.

Ute Piegeler, die Bereichsleiterin bei der Stadtverwaltung für Kultur, Schule und Sport, ist stolz auf die Erfolgsgeschichte der VHS: „Die Ursprungsidee war Bildung als Schlüssel zur Integration und 100 Jahre später kommen Menschen in unser Land und erfahren das auch wieder.“

Necip Soy unterrichtet an der VHS Türkisch und den Deutschkurs der Bezirksregierung. „Es ist eine gegenseitige Freude, wenn man sich füreinander interessiert und in Dialog kommt“, sagt Berthold Grebe, der stellvertretende VHS-Leiter. Der Integrationskurs von Yvette Durán-Funke singt der VHS ein Geburtstagslied auf verschiedenen Sprachen. Das Geburtstagsgeschenk ist eine Collage eines VHS-Cocktails mit Zutaten aus verschiedenen Ländern, unter anderem Olivenöl aus Italien, damit es für die VHS wie geschmiert läuft und ein deutsches Messgerät für Genauigkeit.

„Perspektivisch möchten wir, dass noch mehr Junge den Weg zu uns finden, doch mit dem Bereich junge VHS haben wir schon einen Fuß in der Türe“, sagt Ute Piegeler: „Es ist sehr schön, dass Jung und Alt hier miteinander Bildung erleben können.“

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Für Béatrice Delassalle-Wischert sind die Tanzkurse ihr persönlicher Höhepunkt. Sie schnuppert in den Kurs „Saturday Night Fever“ hinein und freut sich anschließend auf die Latino-Show der aktuellen Turniertänzer in der höchsten deutschen Startklasse Artjom Lalafarjan und Annika Erbing: „Zum Feiern gehört ja auch das Tanzen.“