Mit Bildern begeistern

Mit Bildern begeistern

Noch bis zum 6. Januar läuft die Ausstellung von Teresa Bähr im Forum Wasserturm. Die Lank-Latumerin weiß heute, dass die Psyche, die Seele, eine große Rolle beim Malen spielt.

Teresa Bähr experimentiert und spielt mit den Farben. Dass sie Farben über alles liebt, beweisen nicht nur ihre Bilder, die in der kleinen Durchgangsgalerie zwischen „Bistro am Turm“ und dem Forum Wasserturm im großen Theaterraum zu sehen sind, sondern auch ihr Outfit am Tage der Eröffnung: Auf einem farbigen Oberteil trägt die Künstlerin ein großes leuchtend orangefarbenes Tuch und eine Kette mit ebenso leuchtenden grünen Steinen. Nicht nur ihre Bilder, sondern sie selbst ist an diesem Abend ein „Hingucker“, ihre Erscheinung bildet eine Symbiose zu ihren farbenprächtigen Bildern. Und die Farben wirken an dem Abend nicht nur inspirierend auf den Kulturbeauftragten der Stadt Meerbusch, Thomas Cieslik, sondern auch auf die vielen Gäste, die zur Ausstellungseröffnung gekommen sind. Es herrscht eine total fröhliche Stimmung. „Wer hier ausstellt, liebe Frau Bähr, ist mutig. Er weiß, dass sein Publikum Menschen sind, die diesen Ort normalerweise nicht besuchen, um sich Kunstwerke anzusehen, die Besucher kommen zum Theater, zum Kabarett, zum Konzert und anderen Veranstaltungen und wandern dann wie zufällig, mit einem Getränk in der Hand, an den ausgestellten Bildern vorbei“, so die einleitenden Worte vom Kulturbeauftragten. Und weiter fügt er hinzu: „Ihnen, liebe Frau Bähr, möchte ich dafür danken, dass Sie das Leben hier in Meerbusch mit Ihren Bildern ein wenig farbenfroher machen.“

 Lankerin Teresa Bähr und der Kulturbeauftragte der Stadt Meerbusch, Thomas Cieslik, bei der Ausstellungseröffnung.
Lankerin Teresa Bähr und der Kulturbeauftragte der Stadt Meerbusch, Thomas Cieslik, bei der Ausstellungseröffnung. Foto: MKK

Und in der Tat leuchtet jedes Bild auf seine eigene Weise. Zwischen Sujets mit großflächigen Blumen entdeckt der Besucher auch eins mit einem großen bunten Herzen und davor die strahlende Teresa Bähr, die an diesem Eröffnungsabend von ihrem Förderer Axel Olejnik begleitet wird.

Es gab aber auch eine Zeit, da war alles anders. Sie weiß heute, dass die Psyche, die Seele, eine große Rolle beim Malen spielt. So entstand vor Jahren nach einer überstandenen Krankheit ein sehr düster anmutendes Bild. Im Dickicht am Ufer einer Wasserfläche ist schemenhaft eine weibliche Figur erkennbar. Doch glücklicherweise zeigt dieses Bild schon am Horizont leichte Aufhellungen. Vielleicht kam hier schon das positive und kämpferische Denken der Künstlerin zum Ausdruck.

Die Ideen für ihre Bilder findet sie in der Natur. Sie ist auch Grundlage der Motive, die teils abstrahiert und in verschiedenen Techniken dargestellt werden. Die Künstlerin sagt selbst von sich, dass sie im Laufe der Jahre viel freier geworden ist; manchmal malt sie nur erst einmal drauf los. Sie probiert gerne neue Techniken aus, und auch wenn sie das entstehende Bild schon genau im Kopf hat, passiert es doch hin und wieder, dass sie bei der endgültigen Umsetzung mit Acrylfarbe auf die Leinwand noch manches verändert.

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Und in jedem Bild spielt die Seele mit.

Die in Lank lebende Kunstschaffende erzählt, dass sie schon als Kind gerne Blumen gemalt hat. So führte sie ihr Weg schon sehr früh zu dekorativen Arbeiten und Malereien. In einem Düsseldorfer Studio ließ sie sich in Materialien und Techniken weiterbilden, bis sie eines Tages auf Axel Olejnik, Meerbuscher Designer, Künstler und Autor, traf, der ihr das Rüstzeug gab, aus dem sie ihre eigene Begabung schöpfen konnte.

An diesem Eröffnungsabend wird es klar: Farben können Glückshormone freisetzen.

Die Ausstellung läuft im Forum Wasserturm, Rheinstraße 10 in Lank-Latum bis zum 6. Januar 2015 und ist geöffnet täglich ab 18 Uhr.

(StadtSpiegel)