1. Mönchengladbach
  2. Meine Heimat

: Fachwissen ins Ehrenamt einbringen

: Fachwissen ins Ehrenamt einbringen

Hans-Detlev Speckmann aus Mönchengladbach engagiert sich ehrenamtlich. So weit, so gut. Was ihn jedoch von den meisten anderen Ehrenamtlern unterscheidet, ist die Art und Weise seines Wirkens: Seit 2014 hat der ehemalige Bankkaufmann als Teil des Senior Experten Service mehrere Auslandstouren unternommen und dabei mit seinem Fachwissen Hilfe zur Selbsthilfe geleistet.

Rund 50 im Senior Experten Service (SES) engagierte Ehrenamtler hatten sich in der vergangenen Woche zu einer Regionalkonferenz in Mönchengladbach eingefunden. Gastgeber war die Industrie- und Handelskammer Mittlerer Niederrhein, die ihre Räumlichkeiten an der Bismarckstraße für das Treffen zur Verfügung stellte. Beim SES handelt es sich um die Stiftung der Deutschen Wirtschaft für internationale Zusammenarbeit, zu deren Trägern unter anderem auch der Deutsche Industrie- und Handelskammertag gehört. Seit 1983 fördert der SES die ehrenamtliche Weitergabe von Wissen – im In- und Ausland, in allen Branchen und Sektoren.

Zu den Menschen, die ihr Fachwissen in Entwicklungs- und Schwellenländern, aber auch in Deutschland ehrenamtlich weitergeben, gehört Hans-Detlev Speckmann. Jahrzehntelang hat der heute 72-jährige Mönchengladbacher für die Deutsche Bank gearbeitet. Jetzt, als Pensionär, engagiert er sich unentgeltlich für den Fachkräftenachwuchs am Niederrhein, steht den Schülerfirmen eines Mönchengladbacher Gymnasiums mit Rat und Tat zur Seite und begleitet im Rahmen der Initiative VerA zur Verhinderung von Ausbildungsabbrüchen einen jungen Menschen auf dem Weg in den Job. Und: Er bereist regelmäßig Länder in Zentralasien oder Osteuropa, um dort mit seinem Know-how zum Aufbau einer nachhaltigen Infrastruktur im Bankwesen beizutragen.

Unter anderem war Speckmann schon in der Mongolei, Tadschikistan, Usbekistan und der Republik Moldau unterwegs. Speziell in – wie man in Deutschland häufig sagt – Moldawien hat er intensive Erfahrungen gemacht. Einen Bankführer, den er, da er inzwischen zu einem Freund geworden ist, liebevoll nur „Eduard“ nennt, hat Speckmann beim Aufbau einer Mikrofinanzkasse beraten. Diese Mikrofinanzkasse unterstützt Menschen aus den ärmeren Bevölkerungsschichten mit Kleinkrediten, ganz nach dem Vorbild des mit diesem Prinzip berühmt gewordenen Inders Muhammad Yunus.

„Am Anfang gab es nur vier, fünf Filialen, aber inzwischen sind es über 50“, berichtet der ehemalige Bankkaufmann von der Erfolgsgeschichte, die Eduard – auch mit seiner Hilfe – geschrieben hat. Er habe die ganze Zusammenarbeit als sehr angenehm und befriedigend empfunden, so der Gladbacher. Häufig sei er, fast wie ein Coach, von Eduard um Rat gefragt und um ehrliche Kritik gebeten worden. Seine Vorschläge seien dabei immer auf sehr offene Ohren gestoßen und in der Regel sehr schnell umgesetzt worden. „Am Anfang ging es um ganz grundlegende Dinge wie zum Beispiel eine freundliche und einladende Aufmachung der Filialen“, erzählt Speckmann. Mit der Zeit seien aber auch komplexere Themen wie Personalgewinnung, Marketingmaßnahmen und die Gewinnung von Einlagen dazugekommen.

  • Die neuen ehrenamtlichen Hospizbegleiterinnen des Caritasverbandes
    Hospizbegleiterinnen der Caritas schließen Qualifizierung ab : Liebevolle Begleitung bis zum Tod
  • In Mönchengladbach gilt die Katzenschutzverordnung. Wer
    Freigänger müssen bis Ende Februar kastriert, gekennzeichnet und registriert werden : Katzenhalter müssen handeln
  • Der Vorstand des Caritasverbandes Region Mönchengladbach
    Christof Wellens bleibt Vorsitzender, Iris Nordlohne leitet Aufsichtsgremium : Caritasverband bestätigt seinen Vorstand

Warum er sich unentgeltlich engagiert? „Weil es einfach Spaß macht, seine Erfahrungen weiterzugeben“, so die Antwort des Pensionärs. Außerdem lerne man so auch mal andere Länder kennen, nicht nur aus der Sicht des Touristen, sondern eben auch aus der Arbeitsperspektive.