: Mehr Zähler, weniger Vögel

Der NABU hatte für das Muttertagswochenende zur Zählung der Vögel im Garten aufgerufen. Jetzt gibt es erste Ergebnisse.

Die gute Nachricht zur Stunde der Gartenvögel: Die Teilnahme in NRW war mit bislang 23000 Zählern noch nie so hoch wie in diesem Jahr. Die schlechte: Es gibt weniger Vögel, und speziell die Zahl der Blaumeisen ist zurückgegangen.

Im Mittelpunkt des Interesses stand diesmal die Blaumeise. Seit Anfang März waren beim NABU vermehrt Berichte über kranke und tote Blaumeisen eingegangen. Bis heute registrierte der NABU 19000 solcher Meldungen, die 35000 verstorbene Vögel betreffen. Als Ursache wurde inzwischen das Bakterium Suttonella ornithocola identifiziert, das offensichtlich ausschließlich bei Meisenarten Lungenentzündungen verursacht. Die in Deutschland bisher einmalige Vogel-Epidemie flaut seit Ende April deutlich ab.

„Bundesweit betrachtet sind im Vergleich zum Vorjahr 22 Prozent weniger Blaumeisen pro Garten gemeldet worden“, berichtet Heinz Kowalski, stellvertretender Vorsitzender und Ornithologe beim NABU NRW. „Dabei könne man davon ausgehen, dass ein Rückgang von mindestens vier Prozent gegenüber dem Vorjahr direkt auf das diesjährige Blaumeisensterben zurückzuführen sei.

Im Durchschnitt wurden in NRW in diesem Jahr innerhalb einer Stunde knapp 28 Vogelindividuen beobachtet, weniger als bundesweit. Da liegt der Durchschnitt bei 31 beobachteten Vögeln pro Garten. Die Top-Drei der häufigsten Vögel in nordrhein-westfälischen Gärten bleiben dabei unverändert: Auf Platz eins liegt der Haussperling (3,49 Vögel/Garten), gefolgt von Amsel (2,93) und Kohlmeise (2,64). Große Verlierer 2020 sind neben der Blaumeise, der Star und wie bereits in den Vorjahren der Grünfink.