: Müssen 300 Bäume weg?

Entsetzen in der Dahler Landwehr: Rund 300 Bäume sind mit roten Kreuzen versehen. Will die mags die alle fällen? Laut Landschaftsplan ist der Bereich ein „Bodendenkmal mit prägendem Gehölzbestand“ – und genau der soll abgeholzt werden?

Mit der Nachricht „In der Dahler Landwehr plant die Stadttochter mags Baumfällungen in erschreckendem Ausmaß“, hat sich Anwohner Bodo Venten an den Extra-Tipp gewendet. Was ist da los?, wollen wir wissen, holen Hajo Siemes von den Grünen und Kurt Sasserath vom NABU zur Hilfe. Vor Ort die Bestätigung: Fast alle Bäume entlang der Landwehr haben rote Kreuze, Kennzeichen dafür, dass sie geschlagen werden sollen. Was zunächst verwundert: In der mags-Baumfällliste stehen sie nicht. Doch wie Hajo Siemes in Erfahrung bringt, hat das seine Gründe. Die Landwehr gehört trotz ihres Verlaufs entlang der Konradstraße zum städtischen Wald und Forst, ist damit „Job“ des Revierförsters Werner Stops und gehört nicht auf die Liste.

Was Bodo Venten entsetzt: „Das Ausmaß der vorgesehenen Fällungen ist derart drastisch, dass das Naturdenkmal Landwehr seinen heutigen Charakter verlieren würde.“ Die Bäume, da sind die Anwohner sicher, stellten kaum eine Gefahr da und hätten sich auch bei den Stürmen der letzten Jahre als sehr robust erwiesen.

Auch Siemes und Sasserath wundern sich, sehen die Bäume doch, von wenigen Ausnahmen abgesehen, „ganz gesund“ aus. Doch dieser Eindruck täuscht – davon überzeugt der Revierförster auch einen Grünen. „Die markierten Bäume seien von der Trockenheit der letzten Sommer so weit beschädigt, dass im Sommer kein Grün mehr zu sehen wäre“, berichtet Siemes von seinem Telefonat mit Stops und räumt ein: „Die bringen dann auch nichts mehr fürs Klima.“ Geplant sei eine Neupflanzung aus Bäumen und Sträuchern, die auch gut für die Vogelwelt sei.

Siemes Fazit: „Der Klimawandel zeigt sich auch bei uns in Mönchengladbach. Wir Politiker werden uns damit auseinandersetzen müssen.“

Abgehakt ist das Thema Dahler Landwehr für die Naturschützer aber noch nicht. Siemes und Sasserath wollen noch einen Baumfachmann des NABU zu Rate ziehen. Außerdem gibt es am Mittwoch, 5. Februar, um 9 Uhr noch ein „Date“ mit Revierförster Werner Stopps. Mal hören, was er sagt.