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Neuer Band zur Geschichte der Familie Bylandt auf Schloss Rheydt

Neuer Band zur Geschichte der Adelsfamilie erschienen : Spannendes zu den Bylandts

Schloss Rheydt und seine Geschichte sind untrennbar mit den Namen Bylandt verbunden. Der Adelsfamilie ist ein neuer Band gewidmet, der erstmals die bisherigen Beiträge und neuesten Erkenntnisse zur Familiengeschichte in einem Buch zusammenfasst.

„Das Buch war uns eine Herzensangelegenheit“ – Wolfgang Löhr, der ehemalige Leiter des Stadtarchivs, und Dr. Karlheinz Wiegmann, Leiter des Museums Schloss Rheydt, halten stolz das Ergebnis ihrer Arbeit in den Händen. Auf über 200 Seiten präsentiert der Band „so ziemlich alles, was es bisher über die Bylandts gibt, und das auf neuestem Stand“, erklärt Wiegmann als Herausgeber. Die Leser*innen erhalten einen guten Einblick in das adelige Leben in der Neuzeit – von großer Politik, Familiendramen, Skandalen und Liebschaften. Die Texte sind wissenschaftlich fundiert, aber für alle gut zu lesen. Etliche Beiträge stammen aus der Feder von Wolfgang Löhr, der bereits mehrfach nach Tschechien reisen und Einsicht in das Archiv der Adelsfamilie nehmen konnte. Als ausgemachter Bylandt-Experte weiß er so manches über die Familienmitglieder zu berichten. So hinterließ beispielsweise Arnold Christoph von Bylandt (1680-1730) bei seinem Tode über 1000 Reichstaler an Schulden und Rückständen, eine Summe von der ein Adliger damals gut und gerne sechs Jahre lang hätte essen und trinken können. Überhaupt schien dieser Herr zu Rheydt ein geselliger Mensch gewesen zu sein, der gerne spielte und immer wieder Herren zumeist aus dem Adelsstand zum Wein einlud, wobei jeder von ihnen bis zu zwei Liter konsumierte.

Interessantes gibt es auch über Maria Anna von Bylandt (1711-1787), Kanonisse zu Vilich, zu berichten: „Sie betrieb einen schwunghaften Textilhandel, eine Betätigung, die für den Adel damals unüblich war. Auch mit dem Wrinhandel war sie vertraut“, so Dr. Karlheinz Wiegmann. Überhaupt konnte Maria Anna scheinbar gut mit Geld umgehen, hinterließ sie doch nach ihrem Tod am 4. Mai 1787 unter anderem ein beachtliches Vermögen in Höhe von mehr als 1 650 Reichstalern und einen zusätzlich auf 1 000 Talern ausgestellten Wechselbrief als Kapitalanlage.

Für den Titel des Buches – „Afrecht, nicht übermütigt“ – haben Wiegmann und Löhr übrigens den Leitspruch von Sophia von Bylandt ausgewählt, die „wohl die einzige aus der Familie Bylandt im 15. Jahrhundert ist, deren Konterfei wir kennen“, berichtet Löhr.

Ermöglicht wurde das Buch auch dank der Unterstützung der Otto von Byland-Gesellschaft und der Stadtsparkasse Mönchengladbach. Das Buch ist nun unter anderem für 29.80 Euro an der Museumskasse Schloss Rheydt und in den örtlichen Buchhandlungen erhältlich.