: Orte zum Abhängen gesucht

Fledermäuse hängen gerne rum – vorzugsweise am Tag. Wo? In Lagerschuppen, Kirchtürmen oder an älterer Bausubstanz mit vielen Ritzen und Spalten, wie zum Beispiel in den Gebäuden des ehemaligen Joint Headquarters (JHQ) in Mönchengladbach. Vor allem in dessen Umgebung werden noch Haus und Hofbesitzer gesucht, die den Tieren ein Quartier anbieten möchten.

Fledermäuse üben eine besondere Faszination auf uns aus, denn sie können vieles, was einzigartig ist: Mit den Ohren sehen, mit den Händen fliegen und kopfüber wird geschlafen. Sie sind friedliche Nachtgestalten, die niemanden angreifen, sofern sie nicht bedroht werden.

Alle 25 Fledermausarten, die in Deutschland vorkommen, sind geschützt und stehen auf der Roten Liste. Viele von ihnen sind vom Aussterben bedroht. Eine große Gefahr für die Fledermäuse ist die Zerstörung ihrer Lebensstätten und allgemein ihrer Lebensräume. Es gibt immer weniger Jagdreviere mit ausreichend Insekten als Nahrung. Insbesondere durch die gestiegene Nutzung von Pflanzenschutzmitteln oder Insektiziden. Auch der Verlust von linearen Landschaftselementen wie Gehölzstreifen, entlang derer Fledermäuse gerne auf Nahrungssuche gehen, wirkt sich negativ auf die fliegenden Säugetiere aus. In den Siedlungsbereichen findet zudem ein Verlust alter Bausubstanz statt. Die Orte für ein ruhiges Abhängen, vor allem für den Winterschlaf, werden immer geringer.

Im JHQ und dessen Umfeld konnten insgesamt fünf Fledermausarten nachgewiesen werden. Es sind die Zwergfledermaus, die Breitflügelfledermaus, die Rauhautfledermaus, das Braune Langohr und der Kleine Abendsegler. Eine Fledermausart, die sich meistens im Siedlungsbereich der Menschen befindet, ist die Zwergfledermaus. Ihr Name ist Programm. Sie gehört zu den kleinsten Fledermausarten in Deutschland. Die zierlichen Tiere haben eine Körpergröße kaum länger als fünf Zentimeter und wiegen nur bis zu fünf Gramm. Eine Zwergfledermaus kann pro Stunde circa 500 Insekten erbeuten.

Fledermäuse sieht man meistens bei Einbruch der Dämmerung in der Luft. Dort jagen und fressen sie zugleich. Um sich vor Feinden zu schützen, zum Schlafen, für die Aufzucht ihrer Jungen oder für die Überwinterung sind sie auf sichere Quartiere angewiesen und davon brauchen sie in der Regel zwei. Die europäischen Fledermausarten haben aufgrund des Jahreszeitenklimas sowohl Sommer- als auch Winterquartiere.

Als Sommerquartiere dienen Baumspalten, alte Spechthöhlen, Mauerspalten oder Dachböden. Für den Winter werden Orte gesucht, die frostfrei sind und an denen die Temperatur nicht unter ein Grad Celsius fällt. Dieses können Keller, Höhlen, Bergstollen oder frostfreie Dachböden sein.

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Wer möchte kann den Fledermäusen helfen und Orte zum Abhängen schaffen. Es werden Haus und Hofbesitzer – vorzugsweise in der Umgebung des ehemaligen JHQ – gesucht, die Fledermäusen ein Quartier anbieten möchten. Dafür stellt die Untere Naturschutzbehörde der Stadt Mönchengladbach kostenlos Fledermausquartiere zur Verfügung. Interessenten können sich bei der Naturschutzstation Haus Wildenrath e.V. melden.